Auch wenn die Berichtssaison hierzulande noch nicht offiziell gestartet ist – traditionell legt heute Abend SAP seinen Halbjahresbericht vor und gibt damit den Startschuss – einige Unternehmen mussten im Zuge der Erstellung ihrer Berichte allerdings ihre Prognosen anpassen. Im Zuge dessen wurden auch einige vorläufige Ergebnisse bekannt gegeben.
Ceconomy mit ersten Ergebnissen; (B+):
Im 3. Quartal 2024/25 (per Ende September) hat die MediaMarkt-, Saturn-Mutter auf Basis vorläufiger Zahlen ein währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzwachstum von 5,0 % erreicht. Der bereinigte Ebit-Verlust konnte auf –31 (–51) Mio. € eingedämmt werden. Den vollständigen Bericht stellt der Konzern am 12. August vor. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand bei einem moderaten Anstieg des bereinigten Umsatzes (Vj.: 22,4 Mrd. €) ein bereinigtes Ebit von 375 (305) Mio. €. Vor allem die Regionen DACH sowie West-/Südeuropa sollen zum Wachstum beitragen.
Allerthal-Werke verbucht Gewinn; (B+):
Die Beteiligungsgesellschaft erzielte ersten Berechnungen zufolge in den ersten 6 Monaten einen Überschuss i.H.v. 3,8 Mio. €, nach einem Verlust von –0,3 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Für den 28. August ist der Halbjahresbericht angekündigt.
Bastei Lübbe hebt Dividende an; (B+):
Dank einer anhaltend hohen Nachfrage im Bereich New Adult mit der Verlagsmarke LYX setzte die Verlagsgruppe im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende März) mit 114,0 (110,3) Mio. € mehr um. Der digitale Anteil an den Erlösen kletterte auf 31 (29) %. Das Ebit landete bei 17,1 (14,0) Mio. € und der Gewinn bei 11,4 (8,8) Mio. €. An der positiven Entwicklung sollen auch die Aktionäre teilhaben und eine Dividende von 0,36
(0,30) € je Aktie erhalten (HV: 17. September). Für das angelaufene Geschäftsjahr wird mit Umsätzen von 120 bis 125 Mio. € sowie einem Ebit zwischen 14,0 und 16,0 Mio. € gerechnet.
flatexDEGIRO hebt Ausblick an; (B):
Der Onlinebroker hat vorläufigen Berechnungen zufolge nach einem positiven 2. Quartal auch auf Halbjahressicht Rekorde verbucht (Bericht: 22. Juli, nach Redaktionsschluss). Von Januar bis Juni kletterten die Erlöse auf 278 (242) Mio. €. Der Nettogewinn fuhr auf 81,5 (61,0) Mio. € vor. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management inzwischen zuversichtlicher und peilt nun ein Erlösewachstum zwischen 4 und 8 % auf 499 bis 518 Mio. € an. Bisher standen –5 bis +5 % auf dem Kurszettel. Beim Nettogewinn wird nun sogar ein Plus von 15 bis 25 (bisher: –5 bis +10) % auf 128 bis 139 Mio. € anvisiert.
Adtran Holdings besser als erwartet; (B):
Da sich die Kundennachfrage im 2. Quartal überrraschend positiv entwickelt hat und auch die Marktbedingungen besser waren, dürfte der Umsatz des Netzwerkunternehmens im Q2 besser ausfallen als erwartet. Demnach werden die Erlöse zwischen 262,5 und 267,5 (226,0) Mio. $ landen. Bisher wurden 247,5 bis 262,5 Mio. $ anvisiert. Das auch in den USA notierte Unternehmen stellt seinen vollständigen Bericht am 4. August vor.
Salzgitter streicht Ziele zusammen; (B+):
Nach einem schwachen 2. Jahresviertel hat der Stahlkonzern seine Prognose für das Gesamtjahr kassiert. Ersten Eckdaten zufolge rutschte der Umsatz in den vergangenen 3 Monaten auf 2,3 (2,6) Mrd. € ab. Das Ebitda krachte demnach auf 38,2 (107,3) Mio. €, und vor Steuern wurde der Verlust auf –56,5 (–5,7) Mio. € ausgeweitet (Bericht: 11. August). Auch im weiteren Jahresverlauf dürfte eine Erholung der Marktsituation ausbleiben. Daher wird für 2025 nun mit Erlösen zwischen 9,0 und 9,5 (10,0) Mrd. € gerechnet, nachdem bisher 9,5 bis 10,0 Mrd. € anvisiert wurden. Das Ebitda soll bei 300 bis 400 (Vj.: 445/zuvor: 350–550) Mio. € landen. Das Ergebnis vor Steuern soll –100 Mio. € bis bestenfalls ausgeglichen sein. Hier wurden zuvor +/–100 Mio. € in Aussicht gestellt, nach –296 Mio. € in 2024.
Data Modul meldet Ergebnisrückgang; (B):
Der Anbieter elektronischer Systeme hat ersten Berechnungen zufolge im 2. Quartal zwar den Umsatz um etwa 5,5 % auf 53,8 Mio. € gesteigert, die insgesamt angespannte wirtschaftliche Lage, der anhaltende Wettbewerbsdruck aus Asien und erhebliche Währungsbelastungen haben das Ergebnis jedoch belastet. Das Ebit dürfte demnach mit –0,4 (1,5) Mio. € in den roten Bereich gerutscht sein. Für den 8. August ist das vollständige Zahlenwerk angekündigt.
Cherry passt Prognose an; (B–):
Ersten Berechnungen zufolge hat der Hersteller von Teilen von Computertastaturen im 1. Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang auf 46,0 (61,6) Mio. € verbucht. Die bereinigte Ebitda-Marge rutschte auf –5,0 (4,0) % ab (Bericht: 14. August). Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun nur noch mit Erlösen von 100 bis 115 (vorher: 105–120, Vj.: 110,4) Mio. €. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich zwischen 0 und 2 % einfinden, nachdem bisher 3 bis 6 % anvisiert wurden. In 2024 lag sie noch bei –6,3 %.
Berentzen kürzt Guidance; (B+):
Der Getränkehersteller veröffentlicht zwar erst am 14. August seine Halbjahresergebnisse, erste Kennziffern wurden jedoch bereits bekannt gegeben: Mit 79,9 (84,7) Mio. € setzte das Unternehmen weniger um, auch das Ebit gab auf 3,2 (5,1) Mio. € nach. Das Ebitda landete bei 7,4 (9,4) Mio. €. Auch wenn sich die Marke Mio Mio positiv entwickelte, bekam Berentzen die Konsumzurückhaltung zu spüren. Daher blickt der Vorstand vorsichtiger auf das Gesamtjahr. Für 2025 stehen nun Erlöse von 172,0 bis 178,0 (zuvor: 180,0–190,0; Vj.: 181,9) Mio. € auf der Agenda. Das Ebit soll sich in der Spanne von 8,0 bis 9,5 (bisher: 10,0–12,0/Vj.: 10,6) Mio. € einfinden und das Ebitda zwischen 16,9 bis 18,4 (19,0–21,0; Vj.: 19,3) Mio. €.
SMA Solar schwächelt; (B):
Der Wechselrichterhersteller litt ersten Berechnungen zufolge im 1. Halbjahr unter Wertminderungsaufwendungen auf Vorräte. Diese und die insgesamt schwierige Marktlage sorgten für einen Umsatzrückgang zwischen Januar und Juni auf 684,9 (759,3) Mio. €. Das Ebitda brach von 80,6 auf 9,1 Mio. € ein. Das Ebit rutschte sogar mit –19,0 Mio. € in die roten Zahlen, nach einem Plus von 56,2 Mio. € im Vergleichszeitraum. Den vollständigen Bericht stellt das Unternehmen am 7. August vor, dann dürfte sich das Management auch zu den Jahreszielen äußern.