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Fed-Kurs sorgt für Unmut

DAX beendet Gewinnserie

Der dt. Leitindex hat seine siebentägige Gewinnserie zur Wochenmitte beendet. Schwache Vorgaben von der Wall Street sowie die Aussichten auf einen anhaltenden Zinserhöhungskurs der US-Notenbank Fed trüben die Stimmung an den Börsen ein. An der Wall Street hatte die Fed gestern für ein kräftiges Auf und Ab gesorgt. Nach der erwarteten Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 % griffen die US-Anleger zunächst bei Aktien zu. Als Fed-Chef Jerome Powell dann jedoch erläuterte, dass es für eine Diskussion über eine Zinspause noch viel zu früh sei, kippte die Stimmung und die Leitindizes mussten deutliche Verluste hinnehmen. Hintergrund ist, dass manche Ökonomen befürchten, dass der US-Wirtschaft im Zuge der Zinserhöhungen die Puste ausgeht und eine Rezession ausbricht. Insgesamt verlor der Dow Jones 1,6 % und schloss bei 32.148 Punkten. Der S&P 500 setzte 2,5 % zurück und sank auf 3.760 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq büßte 3,4 % ein und sank auf 10.523 Stellen.

Ein erneuter Kundenzustrom und die Einführung eines Mindest-Bestellwerts bescherten Zalando einen Ergebnissprung. Das bereinigte operative Ergebnis stieg im 3. Quartal um fast 38 % auf 13,5 Mio. €. Der Umsatz legte knapp 3 % auf 2,35 Mrd. € zu. Die Zahl der aktiven Kunden sei um 8 % gestiegen und habe erstmals die Schwelle von 50 Mio. überschritten.  Durch die Einführung des Mindest-Bestellwerts habe sich das Bestellvolumen erhöht. Da Kunden bei kleineren Aufträgen eine Versandgebühr zahlten, seien auch diese inzwischen profitabel.

Der Chipkonzern Qualcomm rechnet mit einem noch stärkeren Abschwung im Smartphone-Markt als bisher erwartet. Die Firma, von der die Hauptprozessoren vieler Android-Smartphones sowie die meisten 5G-Funkmodems kommen, zeigte sich deshalb vorsichtig bei der Prognose für das eigene Geschäft. Für das Gesamtjahr 2022 prognostiziert Qualcomm nun ein Schrumpfen der Verkäufe im niedrigen 2-stelligen %-Bereich. Bisher stellte sich die Firma auf einen Absatzrückgang im mittleren 1-stelligen %-Bereich ein. Im vergangenen Quartal konnte Qualcomm noch ein recht hohes Wachstumstempo halten. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 22 % auf rund 11,4 Mrd. $. Beim Gewinn gab es ein Plus von 3 % auf 2,87 Mrd. $.

Der italienische Medienkonzern MFE Mediaforeurope hat seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 eigenen Angaben zufolge weiter aufgestockt und weckt damit Spekulationen auf eine Übernahme des deutschen Konkurrenten. Die von der Familie des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi beherrschte MFE (ehemals Mediaset) erklärte, sie habe sich über Derivate Zugriff auf weitere 4 % an ProSiebenSat.1 gesichert und könne damit auf bis zu 29 % der Anteile und 29,9 % der Stimmrechte kommen. Mit einem Überschreiten der Stimmrechtsschwelle von 30 % wäre ein Übernahmeangebot fällig. 

Ebay musste im von Inflations- und Konjunktursorgen geprägten Sommerquartal einen weiteren Umsatzrückgang hinnehmen. In den 3 Monaten bis Ende September sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahreswert um 5 % auf 2,4 Mrd. $. Der bereinigte Gewinn fiel um 7 % auf 552 Mio. $. Auch die Nutzerzahlen gingen zuletzt deutlich zurück. Im Schlussquartal, das normalerweise vom Weihnachtsgeschäft profitiert, rechnet Ebay mit einem Umsatz zwischen 2,4 Mrd. und 2,5 Mrd. $.