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Geht der Erholung die Puste aus?

DAX wieder deutlich von Jahrestief entfernt

Nachdem der dt. Leitindex im gestrigen Handel 2 % zulegen konnte, ging ihm zuletzt etwas die Puste aus. Seit seinem Jahrestief bei 12.391 Zählern, welches er am Dienstag markierte, hat der DAX bereits wieder 400 Punkte gutgemacht. Die Gaskrise in Europa und die Furcht vor einer Rezession hält die Anleger weiterhin in Atem. Rückenwind kommt derweil von der Wall Street. An den US-Börsen rückten die Sorgen vor steigenden Zinsen in den Hintergrund und bei den Anlegern kehrte die Kauflaune zurück. Der Dow Jones kletterte um 1,1 % auf 31.384 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 2,3 % auf 11.621 Zähler. Der S&P 500 verbesserte sich auf 3.902 Zähler. Auftrieb gab es durch positiv gewertete Aussagen zur US-Geldpolitik. Die amerikanische Notenbank Fed hatte für Ende Juli eine weitere Zinserhöhung um einen halben oder Dreiviertel Prozentpunkt signalisiert. Für Anleger sei dies eine Erleichterung, da einige Vertreter der Fed zuvor eine Anhebung um einen vollen Prozentpunkt ins Gespräch gebracht hatten, hieß es. Sollten die Inflationsdaten kommende Woche zurückgehen, werde der Schlüsselsatz voraussichtlich nur um 0,5 Prozentpunkte angehoben, hieß es am Markt.

Aktiengesellschaften dürfen ihre Hauptversammlung auch in Zukunft als reine Online-Veranstaltung durchführen. Mit dieser Entscheidung machte der Bundestag eine Sonderregelung aus der Frühzeit der Coronapandemie zur Dauerlösung und übertrug sie gleichzeitig auf die Generalversammlung von Genossenschaften. Im Gegensatz zum Pandemie-Provisorium stärkt das jetzt beschlossene Gesetz zudem die Aktionärsrechte – etwa durch die Möglichkeit, ohne Voranmeldung zu reden oder spontane Gegenanträge zu stellen.

Der südkoreanische Technologieriese Samsung hat dank der hohen Nachfrage nach Speicherchips im 2. Quartal den höchsten Gewinn seit 4 Jahren eingefahren. Von April bis Juni sei das Betriebsergebnis um 11 % auf 14 Bill. Won geklettert, teilte der weltgrößte Speicherchip-Anbieter mit.

Der Bund zieht Medienberichten zufolge eine höhere Beteiligung an dem finanziell angeschlagenen Gaskonzern Uniper in Betracht. In den Diskussionen um staatliche Rettungsmaßnahmen spiele die Bundesregierung auch eine Beteiligung von mehr als 30 % durch, hieß es unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Hintergrund sei die Bedeutung der Investmentgrade-Bonität für das Geschäft des Energiekonzerns.

Die bislang größte Version der Boeing-Baureihe 737 Max, die 737 Max 10, hat noch immer keine Zulassung der US-Behörden. Zum Jahresende läuft die Frist für die Zertifizierung aus. Ohne eine Einigung mit dem Kongress könnte Boeing gezwungen sein, die 737 Max 10 einzustellen.

Die Aktie des Kurznachrichtendienstes Twitter fiel im nachbörslichen US-Handel zeitweise um mehr als 7 %. Auslöser war ein Medienbericht, wonach der andauernde Konflikt zwischen Elon Musk und dem Twitter-Management über die Anzahl von Spam- und Fake-Nutzerkonten auf der Plattform die 44 Mrd. $ schwere Übernahme ernsthaft gefährde.