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Gewinnmitnahmen statt Anschlusskäufe

Wall Street vermiest Wochenschluss

Nachdem der deutsche Leitindex gestern mit 15.659 Punkten ein neues Jahreshoch markierte, ging es für den DAX im frühen Freitag-Handel erst einmal zurück. Grund dafür ist unter anderem die Zurückhaltung an der Wall Street. Dort sorgten sich die Anleger erneut über eine mögliche weitere Zinserhöhung der Federal Reserve Bank und die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Hinzu kamen deutliche Kursabschläge bei der in vielen Indizes schwer gewichteten Alphabet-Aktie. 

Hintergrund ist, dass die Google-KI "Bard" in einem Werbevideo patzte. Der Kampf der künstlichen Intelligenzen wird vor allem zwischen Microsoft und Google geführt. Anleger nahmen erst einmal "reisaus" aus der Google-Mutter Alphabet

Der Online-Bezahldienst PayPal ist zum Jahresende trotz Inflations- und Rezessionssorgen deutlich gewachsen. Im 4. Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 7 % auf 7,4 Mrd. $. Der Nettogewinn legte um 15 % auf 921 Mio. $ zu. Zeitgleich gab PayPal den Rücktritt von Vorstandschef Dan Schulman zum Jahresende bekannt.

Der gekappte Vertrag mit Skandal-Rapper Kanye West kommt Adidas teuer zu stehen: Das Unternehmen rechnet mit einem beträchtlichen negativen Effekt bei einem ausbleibenden Verkauf. Dies würde den Umsatz 2023 um rund 1,2 Mrd. € und das Betriebsergebnis um rund 500 Mio. € schmälern.

Derweil gerät die Schweizer Großbank Credit Suisse erneut in den Fokus der Behörden. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat die Geldabflüsse von netto 110,5 Mrd. CHF bei der Credit Suisse im 4. Quartal 2022 als "erheblich" bezeichnet. "Es ist klar, dass die Finma die Banken in solchen Situationen sehr genau überwacht." Die Finma begrüße die von CS im Oktober 2022 angekündigten Maßnahmen, um die Risiken der Bank zu reduzieren und ihr Kapital zu stärken.