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Harley-Davidson geht gegen EU-Zölle vor

Der traditionsreiche US-Motorradbauer Harley-Davidson will rechtlich gegen höhere EU-Zölle vorgehen. Das kündigte das Unternehmen in Milwaukee an. Ab Juni würden die Einfuhrzölle auf Motorräder seines Unternehmens von 31 % auf 56 % steigen, so Harley-Chef Jochen Zeitz. "Dies ist eine beispiellose Situation und unterstreicht die sehr realen Schäden eines eskalierenden Handelskriegs", so Zeitz weiter. 
Die USA und die EU überziehen sich seit Jahren gegenseitig mit Strafzöllen, was Unternehmen wie Harley-Davidson stark zusetzt. Der Motorradhersteller war in dem vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump angezettelten Handelsstreit schon früh zwischen die Fronten geraten. Wegen Produktionsverlagerungen ins Ausland gab es im Heimatmarkt zeitweise sogar Boykottaufrufe von Trump-Anhängern. Trotz des US-Regierungswechsels gerät Harley nun weiter unter Druck. 
Die kommenden EU-Zollerhöhungen gelten laut Zeitz für die gesamte Produktpalette seines Unternehmens - unabhängig davon, von wo die Fahrzeuge stammen. Dies würde Harley-Davidson effektiv vom Wettbewerb auf dem europäischen Markt ausschalten, klagt der Vorstandschef. 
Immerhin liefen die Geschäfte der Motorrad-Ikone im 1. Quartal wieder rund. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um über 270 % auf 259 Mio. $, der Umsatz um 10 % auf 1,4 Mrd. $. 

Harley-Davidson muss sich langfristig umstrukturieren. Ob dies klappt, werden die kommenden Monate zeigen; (B).