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Kein versöhnlicher Wochenausgleich

Wall Street zieht DAX mit sich

Von ruhiger Vorweihnachtsstimmung kann an den Börsen aktuell keine Rede sein. Sah es bis vor wenigen Tagen noch durchaus anders aus, ziehen die negativen Indikatoren der Wall Street auch den DAX am heutigen Hexensabbat mit sich in den roten Bereich. Vor allem die Sorgen vor einem anhaltend restriktiven Kurs der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) sorgte zuletzt für negative Stimmung. Nachdem sich die amerikanische Inflation im November abgeschwächt und für kurze Euphorie an den Börsen gesorgt hatte, ließ Fed-Chef Jerome Powell die Ängste vor weiteren deutlichen Zinsschritten schnell wieder aufflammen. "Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist", so der Manager und dämpfte damit Hoffnungen auf Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023. Und auch wenn die Zinserhöhungen der EZB um 0,5 Prozentpunkte auf 2,50 % weitgehend erwartet wurden, flüchteten Anleger europaweit dennoch aus Aktien. Denn auch die Währungshüter der EZB kündigten weitere signifikante Zinsschritte an. 

Auf Unternehmensseite bleibt es indes weiterhin verhältnismäßig ruhig: Europas größter Zuckerkonzern Südzucker stellt sich auf weiter steigende Umsätze und Gewinne ein. Für das Geschäftsjahr 2023/2024, das am 1. März beginne, sei mit einer Steigerung des Umsatzes zu rechnen. Der Betriebsgewinn (Ebitda) werde zwischen 1,0 und 1,2 Mrd. € liegen, nach 890 bis 990 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr. 

Die Teamviewer-Aktie etwa legte zwar zunächst zu, relativierte dabei aber deutlich ihr Spitzenplus. Der auf Fernwartung spezialisierte Softwareanbieter hat sich - wie zuletzt schon spekuliert wurde – die laute Kritik von Investoren zu Herzen genommen und eine Ausstiegsmöglichkeit aus dem teuren Sponsorvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United ausgehandelt. 

Der Autozulieferer Hella aus Lippstadt will den Erlös aus dem Verkauf seines Joint-Venture-Anteils an HBPO als Sonderdividende an die Aktionäre weiterreichen. Neben der regulären Dividende im Rahmen der Dividendenpolitik von rund 30 % des Bilanzgewinns solle für das Rumpfgeschäftsjahr 2022 der Hauptversammlung zusätzlich die Zahlung einer Sonderdividende in Höhe von 2,61 € je Aktie vorgeschlagen werden.  

Wie gestern bereits angekündigt baut Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß im Landkreis Celle eine umfangreiche neue Munitionsfertigung mit dem Ziel einer unabhängigen Versorgung der Bundeswehr auf. Die Anlagen für sogenannte Mittelkalibermunition sollen im Januar fertig sein, im Juni nächsten Jahres soll mit der Fertigung begonnen werden.