Boersen.jpg

Keine Erholung in Sicht

DAX weiter unter Druck

Zu Wochenmitte blieb der Ukraine-Krieg das beherrschende Thema an den Börsen. Zusätzlich trübte die Aussicht auf schnell steigende Leitzinsen die Stimmung. Bisher scheint die 14.000 Punkte-Marke jedoch zu halten. An der Wall Street drehten die Leitindizes nach einer anfänglichen Erholung ebenfalls ins Minus. Die US-Notenbank Fed hatte jüngst signalisiert, die Zinsen aggressiver anheben zu wollen als zunächst erwartet, um die wachsende Inflation unter Kontrolle zu bringen. Die Verbraucherpreise stiegen im März um 8,5 % auf den höchsten Stand seit 1981. Für neue Impulse könnte derweil die beginnende Berichtssaison sorgen. Die Großbank JP Morgan und der Vermögensverwalter BlackRock legen ihre Zahlen für das 1. Quartal vor. Der Dow Jones schloss bei 34.220 Punkten. Der S&P 500 sowie die Technologiebörse Nasdaq setzten jeweils 0,3 % zurück.

Im MDAX katapultierte ein angehobener Ausblick die Aktien des Düngerherstellers K+S an die Spitzenposition. K+S ist seit geraumer Zeit Nutznießer starker Agrarmärkte sowie hoher Kalipreise infolge der Sanktionen des Westens gegen Belarus und Russland. Die Aktie stieg auf den höchsten Stand seit 2015. 

Im Zuge der geplanten Übernahme der Mehrheit an T-Mobile US hat die Dt. Telekom ihre Beteiligung auf 48,4 % erhöht. Der Bonner Konzern erwirbt dafür weitere 21,2 Mio. Titel von der Softbank und zahlt dafür 2,4 Mrd. $. 

Zwischenzeitig geriet der Kurs von E.on unter Druck. Grund hierfür war eine Abstufung sowie eine Absenkung des Kursziels. 

Einen Kursrücksetzer musste auch der Online-Autohändler Auto1 hinnehmen. Zwar stieg der Absatz im 1. Quartal um 30 % auf 169.600 Fahrzeuge, dennoch überzeugten diese Zahlen an der Börse zunächst nicht.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport setzt seine Erholung bei den Passagierzahlen weiter fort. Im März beförderte der Konzern 2,94 Mio. Fluggäste. Das entspricht einem Plus von 217 % gegenüber dem Vorjahr. Dennoch lag die Zahl weiterhin 47 % unter dem Vorpandemieniveau von 2019. Im Frachtbereich sank das geschäft hingegen um 13,3 % auf 177 Mio. Tonnen. 

Aufgrund des Ukraine-Konflikts bangt der US-Flugzeugbauer Boeing um Aufträge. Unternehmensangaben zufolge strich der Konzern im 1. Quartal netto 141 bestellte Jets aus den Orderbüchern. Hauptgrund sei der Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland. 

Shop Apotheke baut sein Geschäft mit einer Übernahme weiter aus. Der Online-Händler hat das Berliner Start-up First A übernommen, die bereits in 5 deutschen Großstädten Medikamente innerhalb von 30 Minuten liefern. Der Kaufpreis setzt sich aus einem bei Vollzug fälligen Betrag und Erfolgskomponenten über die kommenden 4 Jahre zusammen. Insgesamt kommt so voraussichtlich ein zweistelliger Mio.-€-Betrag zusammen. 

Nach einem Cyberangriff Ende März ist der Windkraftanlagenbauer Nordex weiter beeinträchtigt. "Um die Anlagen unserer Kunden zu schützen, wurde der Fernüberwachungszugriff aus der IT-Struktur des Unternehmens auf die unter Vertrag stehenden Turbinen vorsorglich deaktiviert", teilte der Konzern mit. Die Turbinen laufen aber weiter uneingeschränkt.