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Leichte Erholung

Hoffen auf eine Stabilisierung

Die hohe Inflation und die Sorgen vor einer drohenden Rezession sorgen an den Börsen weiterhin für eine gedämpfte Stimmung. Dennoch startete der dt. Leitindex etwas fester in den Handel. Zu Wochenbeginn sackte der DAX bis auf 12.228 Punkte ab. Auch an der Wall Street ging es zu Wochenbeginn gen Süden. Der Dow Jones verlor 1,1 % auf 29.261 Zähler. Zwischenzeitig setzte der Leitindex auf den tiefsten Stand seit November 2020 zurück. Der S&P 500 gab 1 % auf 3.655 Punkte nach. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 0,5 % auf 11.254 Zähler. Vor allem die Sorge vor einem ausgeprägten Wirtschaftsabschwung sorgte für Zurückhaltung bei den Anlegern. 

Am Devisenmarkt bewegt sich der Euro weiterhin in der Nahe eines 20-Jahrestiefs zum Dollar. Laut Experten hat der politische Rechtsruck in Italien den Euro weiter belastet. Auch das britische Pfund bewegt sich weiter in der Nähe seines Rekordtief von 1,0350 zum Dollar. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung unter Premierministerin Liz Truss hatte jüngst zu einem Absturz der britischen Währung geführt.

Der Börsengang der Porsche AG nimmt langsa Form an. Die begleitenden Investmentbanken deuteten bereits an, dass die Aktien angesichts der großen Nachfrage zu 82,50 € und damit am oberen Ende der Preisspanne zugeteilt würden. Damit wird die VW-Tochter zum Ausgabepreis mit gut 75 Mrd. € bewertet, dem Wolfsburger Autobauer fließen 9,4 Mrd. € zu. Porsche wäre damit der größte Börsengang in Deutschland seit mehr als 25 Jahren. Die Aktien können noch bis Wochenmitte gezeichnet werden, am Donnerstag soll die Aktie an der Frankfurter Börse starten.

VW stellt sich immer stärker auf Elektromobilität ein. In Baunatal findet heute eine Betriebsversammlung für alle Beschäftigten des Volkswagen-Werkes Kassel statt. Dabei wird es unter anderem um die Umstellung der Produktion für die Elektromobilität und um die Beschäftigungssituation gehen. Mit rund 15.300 Mitarbeitern ist Kassel das weltgrößte Komponentenwerk des Konzerns. Der Standort soll zum Schlüssellieferanten für die Elektrofahrzeuge des Wolfsburger Autobauers erweitert werden.

Der Betriebsratschef des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck, Michael Brecht, macht sich Sorgen um den Industriestandort Deutschland. Die Industriepolitik in Deutschland und Europa sei nicht ansatzweise mit China oder den USA vergleichbar. "Mit dieser Geschwindigkeit wird es einfach nicht funktionieren", sagte Brecht mit Blick auf die Transformation hin zur E-Mobilität. "Ich sehe schwarz, dass die passende Infrastruktur entsprechend nachgezogen wird."