Mailand – Das italienische Geldhaus hat offiziell ein Übernahmeangebot des Konkurrenten Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) abgelehnt. Mediobanca zufolge bewertet die Offerte die Bank um ein Drittel unter ihrem fairen Wert. Zudem bekräftigte das Unternehmen erneut seine Auffassung, „dass das feindliche Angebot keine wirtschaftliche Logik hat, den Wert für ihre Aktionäre zerstören würde und zu negativen Synergien führen würde“.
MPS hatte im Januar ein überraschendes Übernahmeangebot für Mediobanca unterbreitet, das das Zielunternehmen damals mit 13,3 Mrd. € bewertete. Der Kreditgeber, der sich immer noch teilweise im Besitz des italienischen Staates befindet, will einen nationalen Champion bilden, indem er Mediobancas Stärke im Investmentbanking und im Vermögensverwaltungsgeschäft mit seiner Stärke im Privatkundengeschäft kombiniert. Die Angebotsfrist läuft bis zum 8. September.
Das Management erklärte, das Umtauschverhältnis, das für den Aktientausch vorgeschlagen wurde, sei „nicht fair und absolut nicht angemessen“. Der angebotene Preis – 2,533 MPS-Aktien für jede Mediobanca-Aktie – sei ein Abschlag von 32 % gegenüber dem, was das Board auf Basis von Bewertungen als das durchschnittliche Umtauschverhältnis ansehe. Das Umtauschverhältnis sollte 3,71 MPS-Aktien für jede Mediobanca-Aktie betragen, so das Unternehmen.
Die Konsolidierungswelle im europäischen Bankensektor rollt weiter und Mediobanca befindet sich mitten drin. Anleger müssen sich nun überlegen, ob sie das Pokern der Bank mitgehen oder frühzeitig aussteigen. Zudem ist der 8. September nicht mehr allzu fern; (B).