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Mercedes fährt Ziele hoch

Der Autobauer hält Absatz und Gewinn trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf hohem Niveau. Nach einem deutlichen Ergebnisanstieg im 2. Quartal hat der DAX-Konzern sein Gewinnziel für das laufende Jahr angehoben. Erwartet wird nun ein bereinigtes operatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres von gut 20 Mrd. € und nicht mehr etwas weniger.

Von April bis Juni beschleunigte der Umsatz um 5 % auf 38,2 Mrd. €. Das bereinigte Betriebsergebnis legte um 8 % auf knapp 5,0 Mrd. € zu. Das Konzernergebnis wuchs noch stärker um 14 % auf 3,6 Mrd. €. "Das Finanzergebnis ist in erster Linie auf nachhaltiges Wachstum durch den Absatz begehrenswerter Pkw und Premium-Vans zurückzuführen, verbunden mit einer strikten Kostenkontrolle", erklärte Mercedes. Im zweiten Quartal rollten mit 515.700 Einheiten 6 % mehr zu den Kunden als vor Jahresfrist.

Die Marke mit dem Stern profitierte von höheren Preisen und ihrem Fokus auf besonders profitable Spitzenmodelle wie die Edelmarke Maybach, große SUVs wie die der G-Klasse und leistungsstarker AMG-Sondermodelle. Das Kerngeschäft Pkw fuhr so eine Umsatzrendite von 13,5 % ein. Die kleinere Van-Sparte schnitt noch besser ab - mit einer rekordhohen Marge von 15,7 % bei einem mehr als doppelt so hohem Betriebsergebnis von 1,6 Mrd. € im Halbjahr.

Hohe Inflation und Zinsen trüben die Aussichten am Automarkt in Europa allerdings ein und in China erholt sich der Markt nur schleppend vom Einbruch der Corona-Pandemie. Das trifft das Luxussegment dank kaufkräftiger Kundschaft zwar weniger als Massenhersteller, geht aber auch an Mercedes nicht spurlos vorbei. Die Nachfrage sei in wichtigen Märkten weiterhin verhalten, erklärte der Stuttgarter Autobauer. Der Auftragseingang von Pkw stabilisiere sich in diesem und dem kommenden Jahr, so dass der Konzernabsatz weiterhin auf Vorjahresniveau erwartet werde. Der Ausblick für die Pkw-Sparte ist dennoch einen Hauch vorsichtiger als bisher: Die Rendite-Spanne von 12 bis 14 % wurde bekräftigt, allerdings nicht länger mit dem Zusatz, das obere Ende werde dabei erreicht. Den Ausblick nannten die Analysten von Bernstein Research vorsichtig.  Vans dagegen peilt mit 13 bis 15 % nun 2 % mehr im Gesamtjahr an als bislang und schafft das auch dank gesenkter Kosten.

Die Mercedes-Aktie hat mit einem akt. Börsenwert von 76 Mrd. € und einem Kurs-Buchwert von 0,88 auf jeden Fall noch deutlich mehr Kurspotenzial; (A–).