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Merck KGaA trotz Studiendämpfer optimistisch

In einer Phase-III-Studie mit seinem Multiple-Sklerose-Mittel (MS) Evobrutinib musste der Pharma- und Technologiekonzern in den USA zuletzt einen leichten Rückschlag hinnehmen. Bei zwei Patienten waren bei Laborwerten eventuelle arzneimittelbedingte Leberschädigungen aufgetreten. Die Leberenzymwerte hätten sich nach Absetzen des Wirkstoffes wieder normalisiert. Nach dem Vorfall ordnete die US-Arzneimittelbehörde FDA eine teilweise Aussetzung der Studie an. Vorerst dürfen keine neuen Patienten mit Evobrutinib behandelt werden und die Behandlung der Patienten, die das Mittel weniger als 70 Tage einnehmen, muss ebenfalls eingestellt werden. Unternehmensangaben zufolge sind von dieser Vorgabe jedoch nur 2 Probanden betroffen. Trotz der Unterbrechung rechnen die Darmstädter weiterhin mit ersten Daten aus der Studie im 4. Quartal. Das MS-Mittel hat Konzernangaben zufolge Blockbuster-Potenzial (Umsatzgenerierung in Milliardenhöhe).

Zudem hatte Merck angekündigt, 300 Mio. € in eine Produktionsanlage für Spezialgase in den USA investieren zu wollen. Damit sollen die Produktionskapazitäten für Halbleitermaterialien ausgebaut werden. Dieser Beitrag ist Teil der Investitionen von mehr als 3 Mrd. € in das Elektronikgeschäft, welche bereits 2021 angekündigt wurden.

Die Meldung über den Dämpfer kamen an der Börse erwartungsgemäß nicht gut an. An den langfristigen Aussichten von Merck KGaA ändert sich jedoch nichts, daher bietet die Aktie derzeit eine günstige Einstiegsgelegenheit; (A–).