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Panne bei PayPal

New York – Beim US-Zahlungsdienstleister PayPal sind Sicherheitssysteme ausgefallen, die betrügerische Lastschriften herausfiltern sollen. Laut Medienberichten, hätten Banken daraufhin Lastschriften mit einer Summe im zweistelligen Milliardenbereich gestoppt. Dabei ging es um Lastschriften, bei denen PayPal das Geld vom Bankkonto der Kunden einzieht, nachdem diese etwa Waren im Internet gekauft haben.
Der Vorfall wurde vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigt. In den vergangenen Tagen sei es "zu Vorfällen mittels unberechtigter Lastschriften von PayPal gegenüber verschiedenen Kreditinstituten gekommen", sagte der Verband. "Diese Vorfälle hatten erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in ganz Europa und insbesondere auch in Deutschland. Dies war am vergangenen Montag für einige Stunden auch für Kundinnen und Kunden von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe zu spüren."

Betroffen sind von dem Vorfall vor allem Händler, die ihr Geld mit legitimen Lastschriften verspätet erhalten. PayPal-Kunden sollten ihr PayPal-Konto auf unberechtigte Abbuchungen überprüfen, empfahlen Verbraucherschützer. Die Deutsche Kreditwirtschaft wies darauf hin, dass die Kunden umfassend geschützt seien: So könnten sie sogenannte SEPA-Lastschriften innerhalb von acht Wochen ohne Angabe von Gründen widerrufen. "Wenn die Zahlung nicht durch ein Lastschriftmandat genehmigt (autorisiert) wurde, gilt für die Rückgabe eine Frist von 13 Monaten."

Kriminelle versuchen immer wieder, Banken und Finanzdienstleister wie PayPal auszutricksen und mit gefälschten Lastschriften Geld von Bankkonten ihrer Opfer zu erbeuten. Das PayPal-Sicherheitssystem, das diese Betrugsversuche erkennen und herausfiltern soll, ist nach Medieninformationen Ende vergangener Woche "offenbar komplett oder größtenteils ausgefallen". Dadurch habe PayPal offenbar ungeprüft sämtliche Lastschriften bei den Banken eingereicht.
In der Mitteilung des DSGV heißt es weiter. PayPal habe die Störungen im Geschäftsbetrieb eingeräumt und versichert, dass das Problem mittlerweile behoben sei. "Der Zahlungsverkehr von und zu PayPal läuft auf Seiten der Sparkassen-Finanzgruppe seit Dienstagmorgen wieder normal, steht aber weiter unter Beobachtung."

PayPal ist der mit Abstand wichtigste Online-Zahlungsdienst auf dem deutschen Markt mit einem Anteil von etwa knapp 30 % bei Online-Einkäufen. Bislang gibt sich die Aktie charttechnisch auch weitgehend stabil; (B+).