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Netflix übernimmt Warner Bros

Netflix sorgt mit der Übernahme großer Teile von Warner Bros Discovery für 72 Mrd. $ für die größte Medienfusion der vergangenen Jahre. Der Streamingriese setzt sich in einem mehrwöchigen Bieterwettstreit gegen Paramount und Comcast durch und erhält damit Kontrolle über einige der ältesten und renommiertesten Filmstudios Hollywoods sowie die Streaming Sparte HBO Max. 

Je Aktie zahlt Netflix knapp 28 $. Inklusive Schulden wird Warner Bros mit 83 Mrd. $ bewertet. Die Transaktion macht Netflix zu einem vertikal integrierten Medienkonzern mit Zugriff auf bedeutende Inhalte wie Harry Potter, Game of Thrones und die DC-Superhelden. Warner Sender wie CNN sollen vor Abschluss des Deals abgespalten werden. 

Der Zusammenschluss wird die globale Medienlandschaft neu ordnen, birgt aber regulatorische Risiken. Wettbewerbsbehörden in den USA und Europa dürften genau prüfen, da Netflix mit etwa 300 Mio. Abonnenten einen Rivalen mit knapp 130 Mio. Kunden übernimmt. Kritiker, wie US-Senatorin Elizabeth Warren, warnen vor steigenden Preisen und geringerer Auswahl. Auch Hollywood Gewerkschaften und Kinobetreiber befürchten eine Marktmachtkonzentration. Auch die Verschuldung von Netflix geriet in den Fokus.

Netflix argumentiert dagegen, dass die Fusion größere Inhalteauswahl, niedrigere gebündelte Kosten für Abonnenten und steigende Investitionen in US-Produktionen ermöglicht. Zudem sollen Filme weiterhin fürs Kino entstehen, während der Konzern seine Aktivitäten jenseits des klassischen Abomodells, etwa in Games und Liveunterhaltung, weiter ausbaut.

Der Megadeal stärkt Netflix inhaltlich und strategisch, bringt jedoch auch regulatorische Risiken mit sich.Spekulative Anleger setzten indes auf den Turnaround; (A–).