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Neues vom dt. Aktienmarkt

Die Berichtssaison beginnt hierzulande erst Anfang August, doch immer mehr Unternehmen geben erste vorläufige Ergebnisse bekannt. Mit den untestierten Zahlen passt auch der eine oder andere Konzern seine Ziele für das Gesamtjahr nach oben oder unten an. Die Ergebnisse fallen bisher recht unterschiedlich aus.

Wüstenrot & Württembergische  spürt Schäden; (B):

Die Überschwemmungen in Süddeutschland haben den Versicherer auf Halbjahressicht in die roten Zahlen gedrückt. Für die ersten 6 Monate wird ein niedriger zweistelliger Millionenverlust erwartet, nach 180,7 Mio. € im Vorjahreszeitraum (Bericht: 30. August). Auch für das Gesamtjahr wurden die Ziele nach unten korrigiert. Bisher wurde ein Gewinn von 220 bis 250 Mio. € in Aussicht gestellt. Nun soll sich der Konzernüberschuss unter dem Vorjahreswert von 140,5 Mio. € einfinden.

Traton  fährt vor; (B+):

Die Absatzzahlen für das 1. Halbjahr hatte die VW-Tochter bereits vorgelegt (vgl. ES 29/24). Die ersten 6 Monate beendete der Konzern trotz eines leichten Rückgangs bei den Auslieferungen mit einem Umsatzplus von 2 % auf 23,4 Mrd. €. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 2,1 (1,8) Mrd. €. Nach Steuern stand mit 1,34 (1,24) Mrd. € ebenfalls mehr in den Büchern.

Wacker Chemie  wird zuversichtlicher; (B+):

Im 1. Halbjahr bekam der Chemiekonzern weiterhin die Flaute in der Bau- und Solarindustrie zu spüren, die Situation wird jedoch besser. Auf Halbjahressicht setzte der Konzern mit 2,96 Mrd. € insgesamt 15,4 % weniger um. Das Ebitda landete bei 332,2 (536,5) Mio. €. Das Periodenergebnis verlor auf 83,2 (266,1) Mio. €. Auf Jahressicht wird aufgrund der spürbaren Erholung die obere Hälfte der prognostizierten Ebitda-Ziele anvisiert (Umsatz: 6,0 bis 6,5 Mrd. €, Ebitda: 600 bis 800 Mio. €).

Nordex  dämmt Verlust ein; (B+):

Zwischen Januar und Juni steigerte der On-Shore-Windparkentwickler seine Erlöse auf 3,4 (2,8) Mrd. €. Beim Ebitda schaffte der Konzern mit 118,0 (–114,3) Mio. € sogar den Turnaround. Auch unterm Strich konnte der Verlust auf –12,6 (–298,9) Mio. € eingedämmt werden. Aufgrund der positiven Entwicklung avisiert der Vorstand für 2024 nun eine Ebitda-Marge von 3 bis 4 (0) %, nachdem bisher 2 bis 4 % in Aussicht gestellt wurden. Bei den Erlösen wird weiterhin mit 7,0 bis 7,7 (6,5) Mrd. € gerechnet.

Nucera  Wasserstoffgeschäft stockt; (B+):

Nach bisher untestierten Zahlen steigerte die Thyssenkrupp-Tochter den Umsatz im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende September) um 26 % auf 236 Mio. €. Das Ebit ging indes auf 1 (7) Mio. € zurück. Zuletzt hatte sich die Investitionszurückhaltung der Kunden bei grünem Wasserstoff negativ bemerkbar gemacht. Die Ziele für das Gesamtjahr, mit Erlösen von 820 bis 900 (653) Mio. € und einem negativen Ebit im mittleren zweistelligen Mio.-€-Bereich (Vj.: 24 Mio. €), wurden bestätigt. Für 2024/25 wurde indes die Prognose für das Geschäft mit alkalischer Wasserelektrolyse (AWE) gestrichen. Die Verzögerung von Projekten macht einen konkreten Ausblick derzeit nicht möglich (bisher: AWE-Umsatz 700 bis 800 Mio. € und 2023/24: 500 bis 550 Mio. €).

Redcare Pharmacy  E-Rezept schiebt an; (A–):

Die Einführung des E-Rezepts im Mai hat die Ergebnisse der Online-Apotheke im 2. Quartal angeschoben. Auf Halbjahressicht kletterte der Umsatz auf 1,12 Mrd. €, nach 791,9 Mio. € im Vorjahr. Der operative Verlust konnte auf –8,7 (–9,8) Mio. € und das auf die Aktionäre entfallende Minus auf –12,1 (–14,8) Mio. € deutlich eingedämmt werden.

Fuchs SE  verdient mehr; (A–):

Preisanpassungen und negative Währungseffekte haben bei dem Schmierstoffhersteller in den ersten 6 Monaten zu einem Erlöserückgang von 3 % auf 1,76 Mrd. € geführt. Das Ebit fuhr dennoch auf 218 (200) Mio. € vor. Nach Steuern stand mit 155 (141) Mio. € ebenfalls mehr in den Büchern. Die Ziele für 2024 wurden bestätigt (vgl. ES 18/24).