Während die Berichtssaison in den USA ihren Höhepunkt erreicht, stehen hierzulande die ersten Unternehmen in den Startlöchern. Allerdings sind es derzeit noch vor allem vorläufige Ergebnisse, die veröffentlicht werden und zu einer Anpassung der Jahresziele 2024 führten.
Bayer stellt Zulassungsantrag; (A–):
Der Agrar- und Pharmakonzern hat in der EU die Zulassung seines Nierenmedikaments Kerendia für ein weiteres Einsatzfeld beantragt. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA wurde die Zulassung zur Behandlung erwachsener Patienten mit einer häufigen Form der Herzinsuffizienz beantragt. Auch in den USA und China wurden bereits entsprechende Zulassungsanträge eingereicht – weitere sollen folgen. Bisher wird Kerendia zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen in Verbindung mit Typ-2-Diabetes verwendet. Eigenen Angaben zufolge traut der Konzern dem Medikament Spitzenumsätze von mehr als 3 Mrd. € zu. 2023 wurden mit Kerendia derweil lediglich 270 Mio. € erlöst.
The Platform Group übertrifft eigene Guidance; (A–):
Das Softwareunternehmen für Plattformlösungen hat unter anderem dank eines starken organischen Wachstums in der 2. Jahreshälfte die selbstgesteckten Ziele für 2024 ersten Berechnungen zufolge getoppt. Bei einem Anstieg des Bruttowarenvolumens (GMV) von 28 % auf 903 Mio. € kletterte der Umsatz mit 525 Mio. € um 20 % gen Norden. Beide Ergebniskennziffern lagen damit oberhalb der in Aussicht gestellten 880 bis 900 Mio. € für das GMV und der erwarteten 500 bis 520 Mio. € bei den Erlösen. Das bereinigte Ebitda fuhr um 47 % auf 33,2 Mio. € vor. Beim Nettogewinn stand mit 35,5 (33,3) Mio. € ebenfalls mehr in den Büchern. Für 2025 erwartet das Management weiteres Wachstum und avisiert ein GMV von mindestens 1,2 Mrd. €. Die Erlöse sollen sich zwischen 590 und 610 Mio. € einfinden und beim bereinigten Ebitda stehen 40 bis 42 Mio. € auf dem Kurszettel. Die testierten Ergebnisse sind für den 9. Mai angekündigt.
Siemens trennt sich von weiteren Teilen; (A–):
Beim Ausstieg aus der ehemaligen Tochter Siemens Energy ist der Technologiekonzern einen weiteren Schritt vorangekommen. Inzwischen hält der Mutterkonzern nur noch 14,96 %. Im Geschäftsbericht für 2023/24 lag die Beteiligung noch bei 17,1 %. Finanzvorstand Ralf Thomas hatte bereits den Verkauf weiterer Anteile angekündigt, um damit die milliardenschwere Übernahme der amerikanischen Softwarefirma Altair zu finanzieren. Das jetzt noch verbliebene Aktienpaket hat einen Wert von rund 6,8 Mrd. €.
BayWa wird nächster StaRUG-Fall; (C):
Nun will auch der angeschlagene Agrar- und Baustoffkonzern sein Unternehmen mit Hilfe des StaRUG-Verfahrens retten. Die Kleinaktionäre sollen jedoch nicht leer ausgehen. Das Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (StaRUG) hatte bei anderen Fällen wie Varta dazu geführt, dass Kleinanleger durch einen Kapitalschnitt aus dem Unternehmen gedrängt wurden und dabei leer ausgingen. Zuletzt hatten sich 95 % der Gläubiger von BayWa auf ein Finanzierungskonzept geeinigt, welches keinen Forderungsverzicht vorsieht. An der nun geplanten Kapitalerhöhung von 150 Mio. € sollen sich auch Kleinanleger beteiligen können. Michael Baur, Chef für die Restrukturierung, betonte, dass BayWa eine Art „StaRUG- light“-Verfahren anwenden will. Dabei sei „nur ein mikrochirurgischer Eingriff zur rechtssicheren Umsetzung des Finanzierungskonzepts“ notwendig.
Hawesko Holding schwächelt; (B):
Die Weinhandelsgruppe hat 2024, trotz eines guten Weihnachtsgeschäfts, die Zurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Ersten Berechnungen zufolge verlor der Umsatz in 2024 auf 637 (660) Mio. €. Das Ebit setzte ebenfalls auf 32 (34) Mio. € zurück. Für den 24. April ist das vollständige Zahlenwerk angekündigt.