Während die Weinhandelsgruppe Hawesko im 1. Halbjahr die Zurückhaltung der Kunden zu spüren bekam, lief es bei dem Logsitikdienstleister Eurokai so gut, dass die Prognose für das Gesamtjahr angehoben wurde. Creditshelf hat dagegen jüngst einen Insolvenzpban eingereicht. Dies und weitere Meldungen, hat der eS im Tickerformat zusammengefasst.
Hawesko Holding meldet Umsatzrückgang; (B):
Die gebremste Marktentwicklung im Weinhandel und die zurückhaltende Konsumentenstimmung hat der Weinhandelsgruppe in den ersten 6 Monaten zu schaffen gemacht. Mit 285,1 Mio. € setzte das Unternehmen 3,1 % weniger um. Das operative Ebit ging von 9,9 Mio. auf 6,1 Mio. € zurück. Gleichermaßen litt auch das Konzernergebnis, welches von 3,9 Mio. auf 1,4 Mio. € einbrach. Vor diesem Hintergrund passte der Vorstand die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an: Die Erlöse werden vorraussichtlich 1 bis 3 % hinter dem Vorjahreswert von 639,5 Mio. € zurückbleiben. Beim operativen Ebitda werden 54 bis 57 (58) Mio. € in Aussicht gestellt. Trotzdem bereitet das Unternehmen Maßnahmen, wie eine Erweiterung des Sortiments vor, um den Rückgang abzufedern.
Datron schreibt Verlust; (B+):
Für das 1. Geschäftshalbjahr 2025 erzielte der Anbieter von CNC-Fräsmaschinen einen Umsatz in Höhe von 28,4 (30,8) Mio. €. Das Ebit reduzierte sich jedoch signifikant von 2,17 Mio. auf 906,8 T€. Auch das Periodenergebnis ging von 1,65 Mio. auf 95,3 T€ zurück. Grund hierfür waren die außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem laufenden Umzug an den neuen Hauptstandort in Ober-Ramstadt. Entsprechend soll sich das Ebit auf Gesamtjahressicht um rund 2,0 Mio. € verringern. In 2024 belief sich dieses noch auf 3,4 Mio. €. Bei der geplanten Ebit-Marge, ohne Berücksichtigung des Umzugs, wird mit einer Spanne von 5,0 % bis 8,0 % gerechnet, nach 5,7 % in 2024.
KAP mit solider operativer Entwicklung; (B):
Durch die schwache Nachfrage im Automotive-Sektor sowie in der Industrie und unter Einwirkung der internationalen Handelskonflikte, musste die mittelständische Industrieholding für die 1. Jahreshälfte einen Umsatzrückgang von 3,0 % auf 139,6 Mio. € verbuchen. Das normalisierte Ebitda stieg hingegen, durch strukturelle Veränderungen und Effizienzgewinne, von 14,4 Mio. auf 15,1 Mio. €. Nach Steuern wurde der Verlust indes auf –9,5 Mio. € ausgeweitet. Im Vorjahreszeitraum stand bereits ein Minus von –4,9 Mio. € in der Bilanz. Dank einer besseren Entwicklung im Segment flexible films konnte die Schwäche in den Bereichen engineered products und surface technologies etwas abgefangen werden. Durch Maßnahmenpakete, wie die Schließung des unrentablen Werks in Leisnig, will das Unternehmen den Verlust nun eindämmen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 sieht einen Umsatz zwischen 245,0 und 265,0 (252,5) Mio. € sowie ein normalisiertes Ebitda zwischen 19,0 und 23,0 (21,9) Mio. € vor.
Eurokai hebt Prognose an; (B+):
Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Umsatz des Logistikdienstleisters zum 30. Juni um 10,4 Mio. € auf rund 130,8 Mio. €. Darüber hinaus wuchs der Gewinn vor Steuern ebenfalls auf 61,1 Mio. €, was einem Plus von 18,9 Mio. € im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 entspricht. Als Grund nannte der Vorstand eine positive Umschlagsentwicklung sowie gestiegene Lagergelderlöse. Angesichts der bisherigen Geschäftsentwicklung blickt der Konzern nun optimistischer auf den weiteren Jahresverlauf. Details zur Prognose werden mit der Publikation des Halbjahresfinanzberichts am 30. September 2025 bekannt gegeben.
Allerthal-Werke wieder im Plus; (B+):
Die Beteiligungsgesellschaft schaffte in den ersten 6 Monaten des laufenden Geschäftsjahres unter dem Strich mit 3,9 Mio. € den Turnaround, nach –0,3 Mio. € im Vorjahr. Grund hierfür waren die Erträge aus Wertpapierverkäufen in Höhe von 2,8 (1,2) Mio. € sowie die positiven Kursentwicklungen u.a. bei Masterflex. Aufgrund der jüngsten Prognosekürzungen einiger Unternehmen und den weiter anhaltenden Marktunsicherheiten verzichtet das Management allerdings weiter auf einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr.
Cantourage verbucht Rekordquartal; (B):
Durch die rasant wachsenden Cannabismärkte in Europa und die damit verbundene hohe Nachfrage verzeichnete der Hersteller von medizinischem Cannabis ersten Berechnungen zufolge das bislang stärkste Halbjahr seiner Unternehmensgeschichte. Mit einem Umsatz von 54,0 Mio. € zur Jahresmitte übertraf das Unternehmen bereits den Gesamtjahreswert 2024 von 51,4 Mio. €. Allein im 2. Quartal erzielte Cantourage einen Umsatz von 27,9 (12,0) Mio. € und erreichte damit das stärkste Quartal seit Unternehmensgründung. Ein vollständiger Bericht für die 1. Jahreshälfte ist für den 31. Oktober angekündigt.
Scherzer & Co. schafft Turnaround; (B+):
Trotz der insgesamt angespannten Marktlage profitierte die Beteiligungsgesellschaft im 1. Halbjahr 2025 unter anderem von Dividendeneinnahmen. Die Erträge aus Finanzinstrumenten landeten dank Verkäufen von Aktienpositionen und Gewinnen aus Stillhaltergeschäften bei 4,62 (2,03) Mio. €. Beim Gewinn nach Steuern schaffte das Unternehmen mit 2,08 (–2,67) Mio. € sogar den Turnaround. Angesichts der anhaltenden Marktunsicherheiten verzichtet der Vorstand weiterhin auf eine Prognose für das Gesamtjahr.
Creditshelf reicht Insolvenzplan ein; (D):
Das Fintech-Unternehmen hat beim Amtsgericht Frankfurt am Main einen Insolvenzplan eingereicht. Dieser sieht die Sanierung des Unternehmens durch die Übernahme sämtlicher Aktien durch die PVM Private Values Media AG vor. Laut Creditshelf-Management sollen dadurch die nicht nachrangigen Gläubiger besser gestellt werden als bei einer Abwicklung im Regelverfahren – die Aktionäre gehen jedoch leer aus. Die vorhandenen Mittel würden demnach nicht ausreichen, um die Forderungen aller Gläubiger zu decken.
DEAG dämmt Verlust ein; (B):
Der in Hamburg gelistete Konzertveranstalter bekam im 1. Halbjahr die positiven Effekte aus den im Transformationsjahr 2024 angestoßenen Maßnahmen zu spüren. Während der Umsatz auf 155,4 (132,7) Mio. € vorfuhr, kletterte das Ebitda auf 6,6 (3,1) Mio. €. Der auf die Aktionäre entfallende Verlust konnte immerhin auf –7,5 (–9,2) Mio. € eingedämmt werden. Für das Gesamtjahr avisiert das Management sowohl beim Umsatz als auch beim Ebitda Wachstum. Im vergangenen Jahr setzte der Anbieter von Live Entertainment, Ticketing und Entertainment-Services in Europa 369,8 Mio. € um. Das Ebitda landete bei 14,4 Mio. €.
CeoTronics verdoppelt Gewinn; (B+):
Der Spezialist für Audio- und Videosysteme für die Datenübertragung und -kommunikation hat das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Mai) mit einem Rekordumsatz von 55,8 Mio. € abgeschlossen – das entspricht einem Plus von 88,3 %. Das Ebit sprang auf 7,8 (2,5) Mio. € und nach Steuern verbuchte das Unternehmen mit 4,74 Mio. € einen signifikanten Gewinnanstieg von 279,1 %. Für 2025/26 stellt der Vorstand Erlöse von 56 Mio. € sowie einen Gewinn nach Steuern von 5,3 Mio. € in Aussicht. Die Aktionäre können sich zudem über eine Dividendenerhöhung auf 0,20 (0,15) € je Aktie freuen (HV: 7. November).
RWE meldet milliardenschwere Partnerschaft; (A–):
Zur Finanzierung von Investitionen in das deutsche Übertragungsnetz hat sich der Energiekonzern einen Partner an Bord geholt. Mit dem weltweit tätigen Vermögensverwalter Apollo Global Management wurde eine langfristige Partnerschaft geschlossen, um die Finanzierung des 25,1 %igen Anteils von RWE an dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion sicherzustellen. Diesen Anteil will der Essener Energiekonzern in ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen mit der Beteiligungsgesellschaft einbringen. Im Rahmen der Vereinbarung zahlt Apollo 3,2 Mrd. €. Mit einem Abschluss der Transaktion wird im 4. Quartal 2025 gerechnet.