Getraenke.jpg
@GettyImages

Neuigkeiten von der Heimatbörse

So langsam aber sicher legen auch Unternehmen hierzulande erste Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. In den USA hat die Berichtssaison derweil ihren Zenit überschritten. Während der eine oder andere Konzern seine selbstgesteckten Ziele erreichen konnte, gab es auch Unternehmen, die Überraschungen im Gepäck hatten.

Frosta  schüttet mehr aus; (B+):

Während sich die Märkte Deutschland, Polen, Österreich und Italien positiv entwickelten, machten sich nicht verlängerte Lieferverträge und eine schwache Entwicklung in den restlichen Regionen beim Umsatz des Tiefkühlkost-Herstellers in 2024 bemerkbar. Die Erlöse hielten sich mit 638,1 (639,5) Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ein positiver Portfolio-Mix sorgte indes für einen Anstieg des Jahresüberschusses auf 41,97 (34,05) Mio. €. Die Anleger sollen an der positiven Entwicklung partizipieren und eine höhere Dividende von 2,40 (2,00) € je Aktie erhalten (HV: 24. April). Für 2025 wird mit einem Umsatzplus von 3 bis 9 % gerechnet.

1&1  mit ersten Ergebnissen; (B+):

Ein mehrtägiger Netzausfall im vergangenen Jahr hat dem Mobilfunkanbieter in 2024 ersten Berechnungen zufolge zu schaffen gemacht. Bei einem Umsatzrückgang von 0,8 % auf 4,06 Mrd. € drückten Zusatzkosten das Ebitda auf 590,8 (653,8) Mio. € (Bericht:
27. März). Zusätzlich bekommt der Konzern den Druck der Politik zu spüren. Bis zum 30. Juni hat 1&1 noch Zeit, alle sogenannten „weißen Flecken“ im Mobilfunknetz zu schließen.

United Internet  verfehlt Ziele; (B+):

Nach bisher untestierten Zahlen steigerte der Telekommunikationskonzern in 2024 den Umsatz leicht auf 6,33 (6,21) Mrd. €. Aufgrund von gestiegenen Aufwendungen für den Ausbau des Mobilfunknetzes der Tochter 1&1 stagnierte das Ebitda aber mit 1,29 Mrd. € auf Vorjahresniveau. Damit wurde die eigene Prognose von 1,38 Mrd. € verfehlt. Für den 27. März ist der vollständige Bericht angekündigt.

Schott Pharma  auf Kurs; (A–):

Trotz schwächerer Ergebnisse im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (per Ende September) sieht sich der Pharmaverpackungskonzern auf Kurs bei seinen Jahreszielen. Im Q1 setzten die Erlöse um 1 % auf 230 Mio. € zurück. Währungsbereinigt stand indes ein Plus von 4 % in den Büchern. Das Ebitda verlor auf 58 (73) Mio. € und das Konzernergebnis auf 29 (45) Mio. €. Auf Gesamtjahressicht wird weiterhin mit einem organischen Erlöseplus im hohen einstelligen Bereich gerechnet (2024: 957,1 Mio. €). Die Ebitda-Marge soll sich auf dem Niveau des Vorjahres (26,9 %) einfinden.

KWS Saat  mit Umsatzplus; (B+):

In der 1. Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2024/25 (per Ende Juni) steigerte der Saatguthersteller dank stärkerer Frühverkäufe im Segment Zuckerrüben die Erlöse um 5,3 % auf 417,2 Mio. €. Aufgrund eines Sondereffekts rutschte das Ebitda mit –65,9 (–58,3) Mio. € jedoch tiefer in die roten Zahlen. Nach Steuern stand ein Verlust von –114,7 (–102,7) Mio. € in der Bilanz. Für das Gesamtjahr steht weiterhin ein Umsatzplus von 2 bis 4 % auf dem Kurszettel.

HHLA  liefert vorläufige Zahlen; (B):

Der gezielte Ausbau des europäischen Netzwerks hat sich bei dem Hafenlogistiker in 2024 nach bisher untestierten Zahlen ausgezahlt. Während der Umsatz um 10,5 % auf 1,6 Mrd. € zulegte, fuhr das Ebit um 22,7 % auf 134 Mio. € vor. Hier sorgten neben höheren Transportvolumina auch gestiegene Lagergelderlöse aufgrund einer längeren Verweildauer der umgeschlagenen Container für den Ergebnisanstieg. Nach Anteilen Dritter erreichte der Konzernüberschuss 33 (20) Mio. €. Der vollständige Bericht folgt am 26. März.

Cherry  bleibt noch unter schwacher Prognose; (B–):

Nach vorläufigen Zahlen ist es dem Hersteller von Teilen für Computertastaturen nicht gelungen, die Ziele für das Geschäftsjahr 2024 zu erreichen. So beläuft sich der Umsatz auf rund 110 (126,5) Mio. €, und die bereinigte Ebitda-Marge wird voraussichtlich bei –2 (1,6) % liegen. Geplant hatte das Unternehmen zuvor mit Erlösen von rund 120 Mio. € sowie einer Ebitda-Marge von rund 3 %. Aufgrund des unter den Erwartungen liegenden Jahresergebnisses rechnet der Vorstand zudem wie im Vorjahr mit Wertberichtigungen auf Vermögenswerte des Anlage- und Umlaufvermögens.

Südzucker  mit vorsichtigen Aussichten; (B):

Für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Februar) geht der Konzern von einem Umsatzrückgang auf rund 9,7 (10,3) Mrd. € aus. Das Ebitda dürfte sich mit mehr als 600 Mio. (1,14 Mrd.) € erwartungsgemäß nahezu halbieren. Es fällt aber immerhin noch am oberen Ende der Prognose-Spanne aus. Südzucker hatte zuvor für die Erlöse eine Guidance von 9,5 bis 9,9 Mrd. € sowie für das Ebitda von 550 bis 650 Mio. € ausgegeben. Auch für das kommende Geschäftsjahr 2025/26 geht Europas größter Zuckerkonzern trotz anziehender Preise von einem weiter sinkenden Umsatz und einem allenfalls leicht verbesserten Ergebnis aus. Das Ebitda-Ziel liegt in der Spanne von 525 bis 675 Mio. €.

Verbio  nicht so schlecht wie befürchtet; (B):

Nachdem der Biokraftstoffhersteller Anfang des Jahres seine Prognose für 2024/25 (30.06.) gestutzt hatte (vgl. ES 4/25), fielen die Zahlen zum 2. Quartal 2024/25 nicht ganz so schlecht aus, wie zunächst befürchtet. Dennoch sank der Umsatz um 6,5 % auf 393,6 Mio. €. Das Ebitda sackte um 20,2 % auf 20,8 Mio. € ab. Unterm Strich rutschte Verbio mit –3,5 (0,8) Mio. € in die roten Zahlen. Der negative Free Cashflow mündete zum Stichtag 31. Dezember 2024 in einer hohen Nettofinanzverschuldung von 97,0 (32,9) Mio. €.

Berentzen-Ergebnis toppt Prognose; (A–):

Nach ersten Zahlen weist der Getränkehersteller für 2024 ein bereinigtes Ebit von 10,6 (7,7) Mio. € aus. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich von 16,0 auf 19,3 Mio. €. Damit landen die beiden Ergebniskennzahlen in der oberen Hälfte der Berentzen-Prognose. Hier zahlten sich insbesondere die verbesserten Produktmargen aus. Wermutstropfen bleiben die Erlöse, die mit 181,9 (185,7) Mio. € unter der Zielspanne von 185,0 bis 195,0 Mio. € landeten. Die endgültigen Jahreszahlen wird Berentzen am 27. März veröffentlichen.

Nucera  mit geringerer Nachfrage; (B):

Im 1. Quartal 2024/25 (30.09.) schrumpfte der Auftragseingang auf 95 (176) Mio. €. Der Umsatz der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter legte hingegen um 27 % auf 262 Mio. € zu. Das Ebit verbesserte sich dank eines profitableren Projektmixes und günstigerer Wechselkurseffekte auf 8 (–2) Mio. €. Das Nettoergebnis legte auf 9 (2) Mio. € zu. Die Jahresprognose hat weiter Bestand (vgl. ES 51-52/24).

KPS  zieht Quartalsbilanz; (B–):

Für die ersten 3 Monate 2024/25 (30.09.) verbuchte der IT-Dienstleister einen Umsatzrücksetzer auf 32,5 (38,9) Mio. €. Das Ebitda erholte sich auf 2,2 (–0,9) Mio. € und führte zu einer entsprechenden Marge von 6,8 %. Im Vorjahreszeitraum hatten Kundeninsolvenzen maßgeblich belastet. Die Jahresprognose hatte KPS bereits in der vergangenen Woche mit der Jahresbilanz 2023/24 veröffentlicht (vgl. ES 7/25).

Technotrans  bleibt leicht unter Prognose; (A–):

Nach vorläufigen Zahlen ist es bei dem Spezialisten für Thermomanagement im vergangenen Geschäftsjahr zu einem Umsatzrückgang auf 238,1 (262,1) Mio. € gekommen. Die Ebit-Marge verlor auf 5,2 (5,4) %. Die noch nicht testierten Zahlen liegen leicht unter der letzten Prognose für 2024, die einen Umsatz von 245 bis 270 Mio. € bei einer Ebit-Marge am unteren Rand der Spanne von 5,5 bis 7,5 % vorsah.

HomeToGo  kauft zu; (B):

Der Eigentümer der Online-Plattform für Ferienunterkünfte hat einen Vertrag zur Übernahme von Interhome abgeschlossen. Der Kaufpreis für den zweitgrößten europäischen Spezialisten für Ferienhausvermietung beträgt 150 Mio. CHF (rund 160 Mio. €) zuzüglich möglicher aufgeschobener Zahlungen von bis zu 85 Mio. CHF (rund 90 Mio. €). Diese seien bis 2029 in Tranchen fällig, so HomeToGo. Die Finanzierung erfolgt durch eine Kombination aus Eigenkapitalerhöhung, einem erstrangig besicherten Darlehen und bestehenden Netto-Barmitteln. Zur teilweisen Finanzierung der Übernahme gibt HomeToGo im Rahmen einer Kapitalerhöhung knapp 53,13 Mio. neue Aktien aus. Durch eine Platzierung der Papiere im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren zu 1,60 € je Aktie wurden Bruttoerlöse von 85 Mio. € erzielt. Aktionäre sind nicht bezugsberechtigt. Nach Abzug von Kosten soll der Nettoerlös in die Akquisition fließen. Der Abschluss der Transaktion wird im 1. Halbjahr  2025 erwartet, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und weiterer üblicher Bedingungen.

Cliq Digital  enttäuscht; (B–):

Die Prognose für 2025 für den Streamingdienstleister wird zusammengestrichen. Es wird nur noch ein Umsatz zwischen 180 und 220 Mio. € erwartet. Dieser liegt deutlich unter der vorherigen Schätzung von 325 Mio. €. Das Ebitda soll voraussichtlich zwischen 10 und 15 Mio. € betragen, nachdem im Jahr 2024 ein vorläufiges bereinigtes Ebitda von 21 Mio. € erzielt wurde. Die geplanten Kundenakquisitions­kosten für 2025 belaufen sich auf 50 bis 75 (75) Mio. €.