Auch wenn in dieser Woche offiziell die Berichtssaison in den USA anfängt und hierzulande noch etwas auf sich warten lässt, haben zuletzt doch einige Unternehmen vorläufige Zahlen präsentiert. Im Zuge dessen hatte der eine oder andere auch eine Prognoseanpassung im Gepäck.
Nordex mit starkem Auftragsplus; (A–):
Der Windturbinenhersteller hat im 2. Quartal deutlich mehr Bestellungen eingesammelt als im Vorjahr. So stieg das Neugeschäft auf 2,3 (1,3) Gigawatt. Damit kommt Nordex im 1. Halbjahr auf einen Auftragseingang von 4,5 Gigawatt. Das Servicegeschäft ist darin nicht enthalten. Zudem legte der Verkaufspreis auf 0,92 (0,89) Mio. € je Megawatt Leistung zu. Konkrete Kennzahlen will Nordex am 28. Juli vorlegen.
BayWa mit Milliardenverlust; (D):
Vor allem wegen Beteiligungsabschreibungen musste der Agrar- und Baustoffhändler in 2024 einen Umsatzrückgang von 12 % auf 21,1 Mrd. € sowie einen Ebit-Verlust von –1,1 Mrd. € hinnehmen. Im Jahr 2023 hatte der Konzern hier noch einen Gewinn von 304 Mio. € eingefahren. Unter dem Strich wurde das Minus auf –1,6 Mrd. € ausgeweitet, nach – 93,4 Mio. € im Vorjahr. Vor allem die Solar- und Wind-Projekt-Tochter BayWa r.e. krachte tief in die roten Zahlen. Das Segment Erneuerbare Energien geriet unter die Räder, weil das lukrative Geschäft mit dem Verkauf von Wind- und Solarparks ins Stocken geriet.
Syzygy reduziert Prognose; (B):
Angesichts einer anhaltenden Kundenzurückhaltung rechnet der Digital Experience- und IT-Dienstleister für 2025 mit einem Umsatzrückgang um etwa 14 %. Bisher wurde ein Rückgang im einstelligen Prozentbereich erwartet. Die Ebit-Marge, die ursprünglich auf rund 7 % geschätzt wurde, wird nun bei etwa 3 % prognostiziert. Ein wesentlicher Faktor für diese Anpassung ist der Mehraufwand im Beratungsgeschäft.
PharmaSGP passt Ausblick an; (B–):
Trotz geopolitischer Unsicherheiten rechnet der Vorstand für das lfd. Jahr mit einem Konzernumsatz zwischen 132 und 138 (bisher: 122–128) Mio. €. Hintergrund der Anpassung ist die derzeit positive Geschäftsentwicklung. Unverändert bleibt die Erwartung für das bereinigte Ebitda bei 37 bis 39
Mio. €. Durch den höheren Umsatz dürfte die bereinigte Ebitda-Marge indes zwischen 26,8 und 29,5 (zuvor: 28,9–32,0) % landen. Die vorläufigen Halbjahreszahlen sollen am 11. September und der finale Bericht am 25. September veröffentlicht werden.
Secunet Security verbucht Wachstum; (A–):
Ersten Berechnungen zufolge steigerte das IT-Sicherheitsunternehmen in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres seine Erlöse um 19 % auf 171,7 Mio. € (Bericht: 12. August). Das Ebitda kletterte auf 16,7 (11,1) Mio. € und die entsprechende Marge auf 9,7 (7,7) %. Vor allem das Q1 profitierte von den hohen Bestellungen zum Jahresende 2024. Dieser Effekt habe sich jedoch abgeschwächt, hieß es vom Vorstand. Für 2025 werden weiterhin Umsätze von 425 (406) Mio. € und eine Ebitda-Marge von 14,5 bis 16,5 (14,8) % erwartet.
K+S rechnet mit Milliardenabschreibung; (B+):
Die jüngste Abwertung des US-Dollars sowie eine gesunkene langfristige Kalipreisannahme führte bei dem Düngerhersteller in der Bilanz zum 30. Juni zu einem Wertberichtigungsbedarf von 2 Mrd. €. Die Abschreibung wird das bereinigte Konzernergebnis sowie die Kapitalrendite ROCE belasten und für einen Verlust sorgen. Der Bericht zum 1. Halbjahr ist für den 12. August angekündigt. Zur Prognose für das Gesamtjahr hat sich der Vorstand bisher nicht geäußert.
SGL Carbon senkt Umsatzprognose; (B+):
Nachdem der vorläufige Halbjahresumsatz des Kohlefaserspezialisten auf 453,2 (538,0) Mio. € nachgab und sich die Halbleiterkunden vor allem bei den Bestellungen von Spezialgraphitkomponenten zurückhalten, hat der Vorstand die Ziele für das Gesamtjahr angepasst (Bericht: 7. August). Die Erlöse sollen nun statt bis zu 10 % um 10 bis 15 % im Vergleich zum Vorjahr (1,03 Mrd. €) nachgeben. Das bereinigte Ebitda soll sich weiterhin zwischen 130 und 150 Mio. € einfinden. Hier standen zum Halbjahr ersten Berechnungen zufolge 72,5 (86,5) Mio. € in den Büchern.
Bijou Brigitte erste Zahlen; (B+):
Der Modeschmuck-Händler erzielte nach vorläufigen Zahlen im 1. Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 155,0 (151,5) Mio. €. Der vollständige Halbjahresfinanzbericht wird im September veröffentlicht.