Während sich die Berichtssaison in den USA langsam dem Höhepunkt nähert, legen hierzulande erste Unternehmen ihre vorläufigen Ergebnisse vor. Dabei hat der eine oder andere Konzern eine Überraschung im Gepäck.
SNP Schneider-Neureither hebt Ausblick an; (A–):
Der IT-Dienstleister wird zuversichtlicher für das laufende Jahr und avisiert Erlöse von 225 bis 240 (203) Mio. €. Bisher wurden 215 bis 225 Mio. € in Aussicht gestellt. Beim Ebit werden nun 16 bis 20 (11) Mio. € erwartet. Zuvor hatten hier 13 bis 16 Mio. € auf dem Kurszettel gestanden. Der Halbjahresbericht wird am 8. August veröffentlicht.
Epigenomics sieht weiter rot; (C):
Ersten Berechnungen zufolge musste das Biotechunternehmen in den ersten 6 Monaten erneut einen Verlust verbuchen. Unternehmensangaben zufolge konnte das Minus aber immerhin auf –0,8 Mio. € eingedämmt werden, nach –5,7 Mio. € im Vergleichszeitraum. Der vollständige Halbjahresbericht soll im September folgen. Für 2024 rechnet das Management mit einem Jahresfehlbetrag zwischen –0,8 und –1,2
Mio. €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen –4,5 Mio. € in den Büchern.
Salzgitter mit vorl. Zahlen; (B):
Zwar wird der Bericht zu den ersten 6 Monaten erst am 12. August vorgestellt, erste Ergebnisse hat der Stahlkonzern jedoch bereits vorgelegt. Demnach sank der Umsatz zwischen Januar und Juni auf 5,2 (5,8) Mrd. €. Das Ebitda brach auf 233,6 (429,3) Mio. € und der Vorsteuergewinn auf 11,5 (211,0) Mio. € ein. Im Zuge der Aufstellung des Halbjahresberichts hatte das Management zuletzt bereits die Jahresziele eingekürzt (vgl. ES 29/24).
Steico fährt vor; (A–):
Der Spezialist für ökologische Holzfaser-Dämmstoffe und Konstruktionsprodukte aus Holz hat das 1. Halbjahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Während sich der Umsatz mit 190,8 (190,0) Mio. € stabil zeigte, konnte das Ebit mit 32,0 (16,0) Mio. € verdoppelt werden. Diese Entwicklung wurde vor allem durch Erträge aus der Währungssicherung gestützt. Unterm Strich fuhr der Konzernüberschuss auf 19,8 (9,0) Mio. € vor. Für 2024 stehen Erlöse auf Vorjahresniveau von 365 Mio. € und ein Ebit zwischen 45,0 und 50,0 (30,4) Mio. € auf dem Plan.
Hella besser; (B+):
Das zum französischen Autozulieferer Faurecia gehörende Unternehmen steigerte in der 1. Jahreshälfte den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz um 1,6 % auf 4,06 Mrd. €. Operativ stand mit 248 (245) Mio. € ebenfalls etwas mehr in den Büchern. Das Periodenergebnis kletterte dabei auf 242 Mio. €, nach 163 Mio. € im Vergleichszeitraum. Der Vorstand rechnet für das 2. Halbjahr mit einer schwächeren Entwicklung des globalen Produltionsvolumens und avisiert daher auf Jahressicht das untere Ende der kommunizierten bereinigten Erlösespanne von 8,1 bis 8,6 Mrd. €. In 2023 landete der Umsatz bei 8,1 Mrd. €.
Varta will sich sanieren; (C):
Der Batteriehersteller hat beim Amtsgericht Stuttgart ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren via StaRUG angemeldet, um eine Insolvenz zu verhindern, denn eigentlich ist die Firma mit 500 Mio. € überschuldet und damit zahlungsunfähig. Ein radikaler Schuldenschnitt sowie Kapitalspritzen des bisherigen Großaktionärs Michael Tojner und des Sportwagenbauers Porsche sollen helfen. Allerdings gehen die bisherigen Aktionäre dabei leer aus, ihnen droht der Totalverlust. Den Jahresabschluss kann das Unternehmen erst mit der Umsetzung eines Sanierungskonzepts aufstellen. Daher werden die Ergebnisse für 2023 frühestens in der 2. Augusthälfte veröffentlicht.