So langsam kommt auch die Berichtssaison hierzulande in Schwung – wenn auch vorerst "nur" mit vorläufigen Zahlen. Doch neben ersten Ergebnissen für das abgelaufene Jahr veröffentlicht das eine oder andere Unternehmen auch bereits einen Dividendenvorschlag.
Umweltbank erwartet Übergangsjahr; (B+):
Das Finanzinstitut will sich neu aufstellen und rechnet daher damit, dass 2024 ein Übergangsjahr wird, bevor ab 2025 wieder deutliches Wachstum erreicht werden soll. Die Nürnberger wollen vor allem das Passivgeschäft ausbauen und durch Akquisitionen wachsen. Daher wird für 2024 mit einem negativen Vorsteuerergebnis zwischen –15 und –20 Mio. € gerechnet. Erste Ergebnisse für das jüngst abgelaufene Jahr sollen am 18. März und der testierte Geschäftsbericht am 29. April vorgestellt werden.
Hypoport stellt Wachstum in Aussicht; (B+):
Die Krise auf dem Immobilienmarkt hat dem Finanzdienstleister im abgelaufenen Geschäftsjahr ersten Berechnungen zufolge zu schaffen gemacht. Während der Umsatz um 21 % auf 360 Mio. € zurückging, fuhr das Ebit um 45 % auf 13 Mio. € zurück. Der vollständige Bericht ist für den 25. März angekündigt. Für das angelaufene Jahr rechnet der Vorstand mit einer Normalisierung auf dem Immobilienmarkt und einer steigenden Nachfrage nach privaten Finanzierungen. Daher wird mit Erlösen von mindestens 400 Mio. € sowie einem Ebit zwischen 10 und 20 Mio. € gerechnet.
Dt. Rohstoff mit Rekord; (B+):
Der Öl/Gas-Konzern veröffentlicht zwar erst am 23. April seine Jahresergebnisse, doch es wurde schon jetzt bekannt, dass das Geschäftsjahr 2023 mit einer neuen Produktionsbestmarke abgeschlossen werden konnte. Mit 12.700 Barrel Öläquivalent pro Tag (BOEPD) wurde der Vorjahreswert um 32 % getoppt und auch die Prognose von 12.000 bis 12.500 BOEPD überboten. Beim Umsatz werden weiterhin auf Jahressicht 188,0 bis 198,0 (165,4) Mio. € sowie ein Ebitda zwischen 152,0 bis 162,0 (139,1) Mio. € anvisiert.
bet-at-home sieht rot; (B–):
Regulatorische Veränderungen im Kernmarkt Deutschland sowie die Auslagerung des Angebots in Malta haben bet-at-home in 2023 zu schaffen gemacht. Der Brutto-Wett- und Gamingertrag setzte auf 46,2 (53,5) Mio. € zurück. Das Ebitda krachte dabei auf 807 T€ ein, nach 2,1 Mio. € im Vorjahr. Unterm Strich rutschte das Unternehmen mit –1,5 Mio. € sogar in die Verlustzone. Im Vorjahr erzielte bet-at-home noch einen Gewinn von 11,9 Mio. €. Für 2024 rechnet das Management mit einem Brutto-Wett- und Gamingertrag zwischen 45 und 53 Mio. € sowie einem Ebitda vor Sondereinflüssen in der Bandbreite von –1,0 bis +2,5 (2,4) Mio. €.
Nabaltec mit ersten Ergebnissen; (B):
Der Hersteller flammenhemmender Produkte hat im vergangenen Jahr vor allem die Schwäche in der Chemieindustrie zu spüren bekommen. Ersten Berechnungen zufolge setzte das Unternehmen mit 200,1 (218,8) Mio. € deutlich weniger um. Das Ebit verlor von 29,2 Mio. auf 18,3
Mio. €. Auch die Ebit-Marge fiel mit 9,1 (13,1) % schwächer aus. Der vollständige Bericht ist für den 25. April angekündigt. Für 2024 stellt das Management Erlöse leicht über Vojahresniveau sowie eine Ebit-Marge zwischen 7 und 9 % in Aussicht.
Dt. Pfandbriefbank streicht Dividende; (B):
Die Immobilienkrise in Deutschland sowie der Einbruch bei Büroimmobilien in den USA haben der Pfandbriefbank (pbb) im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Die Rückstellungen für faule Kredite wurden in 2023 auf 212 (44) Mio. € hochgeschraubt. Der vorläufige Gewinn vor Steuern brach auf 90 (213) Mio. € ein (Bericht: 25. März). 2024 soll es derweil wieder bergauf gehen. Aufgrund der rückläufigen Ergebnisse soll zudem die Dividende für 2023 gestrichen werden, nachdem für 2022 noch 1,18 € je Aktie ausgeschüttet wurden.
publity Wertberichtigungen belasten; (B):
Der Immobilienfinanzierer steigerte seinen Umsatz in 2023 zwar auf 6,9 (4,7) Mio. €, nicht-liquiditätswirksame Wertanpassungen im Rahmen der Restrukturierung der Tochter PREOS Global Office Real Estate & Technology drückten das Unternehmen unterm Strich jedoch mit –236,9 Mio. € deutlich tiefer in die Verlustzone. Bereits im Vorjahr verbuchte publity einen Jahresfehlbetrag von –192,5 Mio. €. Für das laufende Jahr verzichtet der Vorstand zunächst auf eine Guidance, will aber seine Green Asset Management-Mandate weiter ausbauen.
NFON dreht auf; (A–):
Zwar stellt der Spezialist für Kommunikationslösungen erst am 25. April seinen Jahresbericht vor, erste Ergebnisse wurden jedoch bereits präsentiert. In 2023 kletterte der Umsatz demnach auf 82,3 (80,8) Mio. €. Die wiederkehrenden Erlöse (ARR), welche zuletzt 93,7 % des Gesamtumsatzes ausmachten, verbuchten einen Anstieg um 4,8 % auf 77,1 Mio. €. Das bereinigte Ebitda schaffte mit 8,4 Mio. € sogar wieder deutlich den Sprung in die schwarzen Zahlen, nach –1,0 Mio. € im Vorjahr. Auch in 2024 will das Unternehmen sein Wachstum fortsetzen und peilt einen Anstieg der ARR im mittleren bis oberen einstelligen %-Bereich an. Das bereinigte Ebitda soll 10 bis 12 Mio. € erreichen.
MPC Capital hebt Ausschüttung an; (B):
In 2023 steigerte der Finanzdienstleister die Erlöse leicht auf 37,9 (36,5) Mio. €. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern legte um 31 % auf 19,3
Mio. € zu. In 2022 hatte ein einmaliger Erlös aus dem Verkauf der niederländischen Immobilienaktivitäten das Ergebnis jedoch deutlich angeschoben. Das Konzernergebnis setzte insgesamt auf 16,9 (28,2) Mio. € zurück. Aufgrund der positiven operativen Geschäftsentwicklung sollen die Aktionäre auf der HV am 13. Juni dennoch eine Dividende von 0,27 (0,20) € je Aktie erhalten. 2024 sollen die Erlöse mindestens auf dem Niveau des Vorjahres landen.