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News von der Wall Street

Die Online-Handelsplattform Ebay hat die Anleger mit der Umsatzprognose für das Weihnachtsgeschäft enttäuscht. Im vergangenen Vierteljahr bis Ende September legte der Umsatz um 5 % auf 2,5 Mrd. $ zu. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 1,3 Mrd. $, nach einem Verlust von –70 Mio. $ im Vergleichszeitraum. Für das Schlussquartal geht der US-Konzern von Erlösen in der Bandbreite von 2,47–2,53 Mrd. $ aus.

Ebay findet dennoch weiterhin keinen Weg aus dem Kurskeller. Hier bleibt man auf Abstand; (B–). 

Beim Sportausrüster Under Armour scheinen die Kostensparprogramme erste Früchte zu tragen. Zudem profitierte das Unternehmen von sinkenden Fracht- und Rohstoffkosten. In den ersten 6 Monaten 2023/24 erzielte UA zwar „nur“ einen Umsatz von 2,88 (2,92) Mrd. $, operativ stand jedoch bereits ein verbesserter Gewinn von 166,89 (153,89) Mio. $ in der Bilanz. Auch nach Steuern machten sich die verringerten Belastungen positiv bemerkbar und schickten den Gewinn mit 118,16 (94,61) Mio. $ ins Plus. Die Entwicklung stimmte den Vorstand entsprechend zuversichtlicher, im Gesamtjahr nun eine Steigerung der Bruttomarge um 100 bis 125 Basispunkte zu erreichen statt um 25 bis 75 Basispunkte. Allerdings erwartet Under Armour nun ein Umsatzminus um 2–4 % statt einer Stagnation.

Auch wenn die jüngsten Zahlen durchaus erfreulich sind, kann Under Armour charttechnisch nach wie vor nicht überzeugen. Abwarten! (B+). 

Disney hat seine Verluste im Streaming-Geschäft weiter verringert und von guten Geschäften seiner Freizeitparks profitiert. Im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 erzielte der Mediengigant einen Umsatz von 88,89 (82,72) Mrd. $. Nach Steuern stand ein Ergebnis von 2,35 (3,15) Mrd. $ in der Bilanz. Disney-Chef Bob Iger relativierte derweil seine vorherigen Äußerungen zum wahrscheinlichen Abschied aus dem klassischen Fernsehgeschäft mit Fernsehsendern wie ABC. Man habe bei der Prüfung des Geschäfts interessante Möglichkeiten gefunden, Kosten zu senken, so der Manager. Auch sei man sich bewusst, wie wertvoll die Sender mit ihrem Programm für die Streaming-Angebote von Disney seien. Vor einigen Monaten hatte Iger noch gesagt, dass er sich eine Zukunft des Konzerns ohne lineares Fernsehen vorstellen könne. Daraufhin flatterten erste Kaufangebote bei Disney ein. Iger will nun die jährlichen Kosten um 7,5 Mrd. $ drücken. Zuvor lag das Sparziel bei 5,5 Mrd. $.

Disney ist und bleibt ein Langfristinvestment; (A–). 

Vor allem Preiserhöhungen haben Kellogg im 3. Quartal bessere Ergebnisse eingebracht. Während der Umsatz mit 692 (705) Mio. $ noch zurückging, konnte operativ bereits eine Steigerung auf 17 (7) Mio. $ verbucht werden. Nach Steuern konnte sich der Gewinn mit 42 (23) Mio. $ nahezu verdoppeln. Seit Oktober haben Kellogg-Aktionäre 2 Papiere im Depot – mit jeweils neuen Namen. Der Lebensmittelkonzern hat sich aufgespalten: Die bisherige Kellogg heißt nun Kellanova und bündelt das Snackgeschäft, zu dem etwa die Pringles-Chips gehören. Das Geschäft mit den weltbekannten Frühstücksflocken firmiert nun unter dem Namen WK Kellogg, benannt nach Unternehmensgründer Will Keith Kellogg. Für vier Kellanova-Aktien gab es im Zuge der Aufspaltung je ein WK-Kellogg-Papier obendrauf. Der Schritt war im Sommer 2022 angekündigtworden.

Mit der Aufspaltung wollte Kellogg vor allem seinen Schuldenberg in den Griff bekommen. Bislang gibt der Konzern jedoch keine Kaufreize von sich; (B). 

Apple droht ein Rückschlag im jahrelangen Streit mit der EU-Kommission um eine Steuernachzahlung von 13 Mrd. $ in Irland. Im Berufungsverfahren am Europäischen Gerichtshof (EuGH) kam Generalanwalt Giovanni Pitruzzella in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass eine frühere Entscheidung zu Gunsten von Apple gekippt werden sollte. Einschätzungen des Generalanwalts sind nicht bindend, aber das Gericht folgt ihnen oft. Ein Urteil des EuGH wird für kommendes Jahr erwartet. Die EU-Kommission hatte den US-Konzern 2016 aufgefordert, 13 Mrd. $ Steuern nachzuzahlen. Das EU-Gericht erklärte die Nachforderung 2020 indes für nichtig. Die Kommission habe nicht nachweisen können, dass die Steuervereinbarungen von Apple in Irland aus den Jahren 1991 und 2007 eine verbotene staatliche Beihilfe darstellten. Die Amerikaner wiedersprechen dem Berufungsentscheid entsprechend: „Das Urteil des Gerichts der EU sagt eindeutig, dass Apple keinen selektiven Vorteil und keine staatliche Beihilfe erhalten hat, und wir denken, dies sollte beibehalten werden“, hieß es vom Konzern.

Anleger scheinen den „Show-down“ im jahrelangen Verfahren gelassen zu nehmen. Angesichts der guten Aufstellung Apples durchaus zu Recht. Hier bleibt man vorerst investiert; (B+). 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Eli Lillys Abnehmspritze Zepbound zugelassen und damit den Weg für eine noch höhere Nachfrage freigemacht. Zwar war das Medikament mit dem Wirkstoff Tirzepatid bereits seit 2022 unter dem Namen Mounjaro für Diabetes zugelassen. Es konnte in den USA jedoch bislang nicht direkt gegen Fettleibigkeit eingesetzt werden, auch wenn viele Ärzte dies taten. Schon dieser sogenannte „off label“-Einsatz bescherte Eli einen hohen Absatz. Zepbound wurde für die Anwendung bei Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 30 zugelassen oder von 27, wenn ein weiteres gewichtsbedingtes Gesundheitsproblem vorliegt. Das Mittel soll zudem bis Ende des Jahres in den USA mit einem Listenpreis von knapp 1.060 $ erhältlich  und damit billiger sein als das dänische Konkurrenzprodukt Wegovy mit 1.349 Dollar pro Packung.

Eli Lilly läuft und läuft und...; (B+).