Paris – Die anhaltenden Schwierigkeiten beim japanischen Autobauer Nissan kosten den französischen Partner Milliarden. Renault kündigte vor diesem Hintergrund an, den Wert der Beteiligung abzuschreiben. Im 1. Halbjahr fällt daher ein außerordentlicher Verlust von –9,5 Mrd. $ an.
Die Abschreibung zeigt erneut, dass sich die Verbindung der seit zwei Jahrzehnten währenden Partnerschaft allmählich lockert. Renault hat zuletzt seinen Anteil an dem japanischen Autokonzern schrittweise reduziert und konzentriert sich verstärkt auf die Zusammenarbeit in konkreten Produktionsprojekten. Derzeit halten die Franzosen noch 35,7 % an Nissan, davon 17,05 % direkt und den Rest über eine Stiftung. Nissan steckt derzeit in einer tiefen Krise, die 2018 mit dem Abgang und der Inhaftierung des ehemaligen Firmenchefs Carlos Ghosn begonnen hat. Das Unternehmen leidet stärker als andere Autobauer unter dem Wechsel zur Elektromobilität.
Dass sich Renault von der schwächelnden Nissan-Beteiligung peu á peu trennt, traf am Markt durchaus auf Zuspruch. Entsprechend fahren Investoren hier zunächst weiter mit; (B+).