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Novo Nordisk top

Die Musterdepot-Werte tendierten zuletzt mehrheitlich freundlich. Amazon konnte seine vorangegangenen Kursverluste zügig aufholen. Der weltgrößte Online-Händler hat im wichtigen Weihnachtsquartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr Umsatz als erwartet gemacht. Die Erlöse legten in den 3 Monaten bis Ende Dezember im Jahresvergleich um 9 % auf 149,2 Mrd. $ zu. Die hohen Kosten bescherten beim Betriebsgewinn jedoch einen Rückgang auf 2,7 (3,5) Mrd. $. Bekanntermaßen hat Amazon bei Personal und unprofitablen Ladengeschäften bereits den Rotstift angesetzt. Allerdings kostet dies zunächst viel Geld, langfristig werden sich die Maßnahmen aber spürbar auf der Kostenseite bemerkbar machen. Darüber hinaus war das Abschlussquartal von einer hohen Wertkorrektur der Beteiligung am kriselnden Elektroautobauer Rivian belastet. Amazon dürfte die Ergebnisdelle mittelfristig problemlos ausbügeln.

Das Jahr 2022 hat dem Insulinhersteller Novo Nordisk einen Umsatz- und Gewinnsprung beschert. Die Dänen machten vor allem gute Geschäfte in den USA und mit dem Diät-Medikament Wegovy. Der Umsatz kletterte auch dank des starken US-Dollar um 26 % auf 176,95 Mrd. DKK. Operativ verdiente Novo Nordisk mit 74,8 Mrd. DKK gut 28 % mehr. Unter dem Strich stieg der Gewinn auf 55,5 (47,8) Mrd. DKK. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 12,40 DKK je Anteilschein erhalten, im Vorjahr gab es 10,40 DKK. Für das neue Jahr stellt Novo Nordisk weiteres Wachstum in Aussicht. Das Unternehmen werde sich dabei auch weiterhin auf den Ausbau seiner Produktpipeline und die Erweiterung seiner Herstellungskapazitäten konzentrieren, teilte Firmenchef Lars Fruergaard Jørgensen mit. Der Umsatz und der operative Gewinn sollen 2023 – zu konstanten Währungskursen – jeweils um 13 bis 19 % anziehen. Die Dänen dürften noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben.

Der italienische Großaktionär von ProSiebenSat. 1, MFE, schließt eine Übernahme des deutschen Fernsehkonzerns vorerst aus. Die ehemalige Mediaset hat sich seit 2019 nach und nach bis zu 29,9 % an den Münchenern gesichert. Dennoch gilt: Wo Rauch ist, ist auch Feuer! Im Wochenvergleich legte das Papier von ProSiebenSat. zu.

Die Normalisierung nach der COVID-Pandemie schlägt bei Synlab stärker als erwartet durch. Nach vorl. Zahlen gab in 2022 der Umsatz um 13,6 % auf 3,25 Mrd. € nach. Die bereinigte Ebitda-Marge lag bei rd. 23 (32,1) %. Wegen der geringeren Nachfrage und niedrigeren Preisen rechnet der Labordienstleister 2023 nunmehr mit Umsätzen von rd. 2,7 Mrd. €. Davon soll dann nur noch 16 bis 18 % als bereinigte Ebitda-Marge hängen bleiben. Insbesondere die Prognose ist ein herber Schlag für das Papier. Anleger sollten warten bis der erste Schock verdaut ist.