Nach dem jüngsten Rekordhoch herrscht weiterhin Optimismus vor und der DAX startete auch heute mit leichten Aufschlägen in den Handel. Dabei muss eine Vielzahl an Quartalszahlen verarbeitet werden. Zu Wochenbeginn hatte der dt. Leitindex bei 16.528 Punkte einen neuen historischen Rekordstand erreicht, war danach jedoch auf über 16.400 Zähler zurückgefallen. Nachdem in der vergangenen Woche die künftigen Zinskurse der Notenbanken in den Fokus rückten, richten Anleger nun ihre Aufmerksamkeit auf die Berichtssaison. Nachdem die ersten Ergebnisse durchaus positiv ausfielen, mussten zuletzt gemischte Berichte verarbeitet werden. Auf Konjunkturseite steht der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland an. Im Tagesverlauf folgt das Ergebnis der Umfrage unter Einkaufsmanagern in den USA als wichtiges Konjunkturbarometer.
Die DHL Group hat im 2. Quartal bei sinkenden Umsätzen weniger verdient. Das untere Ende ihrer Jahresprognose hoben die Bonner aber auf 6,2 Mrd. € an (zuvor: 6,0 Mrd. €). Die Dt. Post fuhr von April Juni bei einem Umsatz von 20,1 (24,0) Mrd. € ein operatives Ergebnis (Ebit) von 1,6 (2,3) Mrd. € ein. Die Post übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten.
Daimler Truck hat in den vergangenen 3 Monaten erstmals konzernweit die Marke von 10 % Rendite geknackt und sieht sich auf dem Weg zu einem Rekordergebnis. "Daimler Truck ist weiter auf Erfolgskurs", erklärte Vorstandschef Martin Daum. Der DAX-Konzern hatte bereits operative Eckdaten zum 2. Quartal bekanntgegeben. Bei 15 % mehr Umsatz schnellte das bereinigte Betriebsergebnis um 41 % auf 1,4 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so dass die Rendite um zwei Prozentpunkte auf 10,3 % zulegte. Der Weltmarktführer für Schwerlaster verkaufte von April bis Juni knapp 132.000 Fahrzeuge, das waren 9 % mehr als vor Jahresfrist. Der Nettogewinn stagnierte allerdings: Das Ergebnis lag mit 1,11 € je Aktie leicht unter dem Vorjahresergebnis.
Covestro hat im 2. Jahresviertel eine schwache Nachfrage zu spüren bekommen und wird etwas pessimistischer für das Gesamtjahr. Das Ebitda sank von April bis Juni um fast 30 % auf 385 Mio. €. Der Kunststoffkonzern setzte 3,7 Mrd. € um und damit gut ein Fünftel weniger als noch vor Jahresfrist. "Das 2. Quartal des Jahres war durch eine anhaltend schwache Konjunktur und weltweite Nachfrageschwäche geprägt", sagte Vorstandschef Markus Steilemann. Das Q2 sei zwar erwartungsgemäß verlaufen, "aber wir befinden uns nach wie vor in einem konjunkturell herausfordernden Umfeld", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer. Das für 2023 avisierte Ebitda soll weiterhin bei 1,1 bis 1,6 Mrd. € landen. Zu den Spekulationen um eine mögliche Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) äußerte sich das Management zunächst nicht.
Heute beginnt der Rüstungskonzern Rheinmetall mit einem symbolischen Spatenstich mit dem Bau einer Fabrik im nordrhein-westfälischen Weeze, in der Bauteile für Kampfjets gefertigt werden sollen. Ab 2025 sollen dort sogenannte Rumpfmittelteile für mindestens 400 Tarnkappenbomber vom Typ F-35 produziert werden. Es ist das erste Mal, dass Geld aus dem 100 Mrd. € schweren Sondervermögen des Bundes in eine neue Fertigungsanlage investiert wird.
Der Softwareanbieter TeamViewer hat im 2. Quartal mehr verdient als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte das bereinigte Ebitda um 7 % auf 63,8 Mio. €, teilte das MDAX- Unternehmen mit. Damit übertraf TeamViewer die Erwartungen der Analysten deutlich. Unter dem Strich verdiente der Fernwartungsspezialist wegen günstiger Steuereffekte und einem verbesserten Finanzergebnis 34 Mio. € und damit fast dreimal so viel wie im Vorjahr. Insgesamt setzte der Fernwartungsspezialist mit 154 Mio. € ganze 12 % mehr um als noch im Vorjahreszeitraum.