Trotz guter Quartalszahlen, sowohl in den USA als auch hierzulande, tritt der DAX weiter auf der Stelle. Dennoch hält sich der dt. Leitindex stabil über 15.200 Punkten. An den US-Börsen waren zuletzt vor allem Transport-, Industrie- und Finanzaktien gefragt. Der Dow Jones näherte sich erneut seinem Rekordhoch bei 34.256 Zählern und der S&P 500 legte 0,3 % zu. Zurückhaltung gab es hingegen bei den Tech-Werten. Die Technologiebörse Nasdaq musste zu Wochenbeginn ein Minus von 0,4 % hinnehmen. Grund für die gute Stimmung waren vor allem die besser als erwarteten Quartalszahlen in der Berichtssaison.
Die Aktie des Halbleiterkonzerns Infineon gerieten zeitweise unter Druck. Der Chiphersteller vermeldete einen Umsatzanstieg von 3 % im 1. Quartal. Das operative Ergebnis hingegen fiel gegenüber dem Vorquartal um 4 % zurück. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Konzernüberschuss von 203 (256) Mio. €.
Der österreichische Mehrheitseigentümer des Lichttechnik-Konzerns Osram, ams, kündigte ein Übernahmeangebot für die restlichen 28 % an dem Konzern an. Insgesamt bietet ams 52,30 € je Aktie und will die ehemalige Siemens Tochter von der Börse nehmen. Die Angebotsfrist beginnt voraussichtlich am 21. Mai und endet am 18. Juni.
Das Diagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen verzeichnete in der COVID-19-Krise ein deutliches Wachstum. Dank eines pandemiebedingt florierenden Diagnostikgeschäfts stieg der Umsatz des Konzerns im vergangenen Quartal auf 567,2 Mio. $.
Nach der Ankündigung, dass die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Antrag von BioNTech und Pfizer für die Zulassung ihres Impfstoffes in der EU für Kinder ab 12 Jahren prüft, sprang der Titel des Mainzer Konzerns in der Spitze um 11 % gen Norden. Die EMA will die Studiendaten im Schnellverfahren prüfen, hieß es.
Unter Druck gerieten die Titel des E-Autopioniers Tesla. Medienberichten zufolge verzögert sich der Produktionsstart in der Gigafactory bei Berlin. Start ist demnach Ende 2022.
Unter den Einzelwerten im DAX rückt die Dt. Bank in den Fokus. Die BaFin verlangt von dem Geldhaus zusätzliche Anstrengungen bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Die damit verbundenen höheren Kosten kamen bei den Investoren entsprechend zunächst weniger gut an.
Die neue Merck-Chefin Belén Garijo setzt bei Ihrem neuen Kurs auch auf Übernhamen. "Wir schließen große, transformative Zukäufe ab 2022 nicht aus, werden uns aber wahrscheinlicher auf kleinere bis mittelgroße ergänzende Akquisitionen von innovativen Technologien konzentrieren".
Die Aussichten auf einen Sommerurlaub auch in Deutschland lassen heute nicht nur die Lufthansa leicht ansteigen, sondern auch den Tourismuskonzern TUI erneut leicht zulegen.
Unter Druck geriet der Kurs des Windturbinenherstellers Siemens Gamesa, der seinen Ausblick für das laufende Jahr gekürzt hat. Statt eines Umsatzes von 10,2 bis 11,2 Mrd. € werden nun 102–10,5 Mrd. € angepeilt. Dennoch konnte der Konzern im 2. Quartal 2020/21 seinen operativen Verlust von –118 Mio. € auf –19 Mio. € eindämmen.