Mailand – Der italienische Luxuskonzern Prada übernimmt das Modehaus Versace für 1,4 Mrd. $ von dem Modekonglomerat Capri Holdings. Die Transaktion drohte in letzter Minute zu scheitern, wurde aber vor wenigen Tagen dann doch bekannt gegeben.
Verschiedene Medien hatten berichtet, dass der Abschluss der Transaktion unsicher sei, da die Familie des Namensgebers von Prada noch nicht endgültig zugestimmt habe. Capri, zu dessen Luxusmarken auch Michael Kors und Jimmy Choo gehören, hatte 2018 mit 2,1 Mrd. $ deutlich mehr für das Versace-Geschäft bezahlt, um einen globalen Luxusmodekonzern zu schaffen. Im Jahr 2023 hatte Capri zugestimmt, sich für 8,5 Mrd. $ an den Coach-Eigentümer Tapestry zu verkaufen. Die Transaktion wurde jedoch im darauffolgenden Jahr abgesagt, nachdem die US-Handelsbehörde FTC festgestellt hatte, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem Markt für erschwingliche Luxushandtaschen beeinträchtigen würde. Das gescheiterte Tapestry-Geschäft und die schlechte Performance von Versace hatten den Druck auf Capri erhöht, das angeschlagene Unternehmen zu verkaufen, um sich auf den Schuldenabbau und die Sanierung der anderen Geschäftsbereiche zu konzentrieren.
Nun ist es an Prada, Versace wieder auf Kurs zu bringen. Hier bleibt man jedoch vorerst nur auf dem Beobachtungsposten; (B).
