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Probleme im Bankensektor belasten weiter

DAX unter Druck

Nach einer kräftigen Zwischenerholung zum Wochenstart kehrte die Sorge um die eruopäischen Banken zum Ende der Handelswoche mit aller Macht zurück. Anleger sind keineswegs der Ansicht, dass eine Bankenkrise nach der Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS ausgechlossen ist. Zwischenzeitig rutschte der DAX bis auf 14.809 Zähler ab und kämpfte zuletzt um die Marke von 14.900 Punkten. Vor allem die Aktien der Dt. Bank gerieten deutlich unter Druck. Bereits gestern waren die Preise für die Versicherung gegen Zahlungsausfälle, sogenannte "Credit Default Swaps", bei Anleihen der Dt. Bank erheblich gestiegen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist Befürchtungen über eine mögliche Schieflage der Dt. Bank entgegengetreten. Andere europäische Aktien verloren ebenfalls überdurchschnittlich. Der Bankenindex Stoxx Europe 600 fiel zeitweise um mehr als 3 %. Die Aktien der UBS, die sich auf Druck von Notenbanken, Regulierer und Regierung auf eine Not-Übernahme der schwer angeschlagenen Credit Suisse eingelassen hat, setzten ebenfalls zurück. Auch an der Wall Street gaben die Leitindizes zunächst nach. Am Donnerstag hatte US-Finanzministerin Janet Yellen ihre Bereitschaft erklärt, bei Bedarf weitere Maßnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen, und damit ihre vorherige Absage an eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems etwas entschärft. Dennoch gibt es in der Branche weiter viel Unsicherheit. Dies zeigte sich unter anderem daran, dass der über die US-Notenbank Federal Reserve gedeckte Liquiditätsbedarf der Banken in den Vereinigten Staaten vergleichsweise hoch bleibt.

Der Touristikkonzern TUI hat angekündigt, die in der Coronakrise bezogenen staatlichen Hilfen in Kürze gänzlich zurückzuzahlen. Der Konzernvorstand habe zu diesem Zweck einer Kapitalerhöhung in Höhe von 1,8 Mrd. € zugestimmt. "Mit dem Erlös aus der Kapitalerhöhung setzen wir um, was wir zugesagt haben: die vollständige Rückzahlung der staatlichen Corona-Hilfen", erklärte Vorstandschef Sebastian Ebel.

Die Vonovia-Tochter Dt. Wohnen hat im vergangenen Geschäftsjahr keine großen Sprünge gemacht. Das Ergebnis aus dem operativen Geschäft (Group FFO) belief sich auf 593,6 Millionen Euro nach 594,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die Leerstandsquote habe sich weiter auf einem niedrigen Niveau bei 1,9 Prozent bewegt. Rund 87 Prozent der Deutsche Wohnen sind in Händen des Mutterkonzerns Vonovia, der diese 2021 nach mehreren vergeblichen Anläufen übernommen hatte.

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten. Für das Jahr 2022 soll eine Dividende von 2,60 € je Aktie gezahlt werden, wie der DAX-Konzern mitteilte. Das sind 0,20 € mehr als im Vorjahr. Das Gewinnziel für das laufende Jahr bestätigte das Management.

Der französische Pharmakonzern Sanofi kann auf zusätzliche Milliardeneinnahmen mit seinem Blockbuster-Medikament Duxipent hoffen. Das Mittel, das bereits bei Neurodermitis und Asthma zugelassen ist, erreichte in einer Phase-III-Studie zur Behandlung von Raucherlunge alle Zielvorgaben. Duxipent könnte damit Sanofi zufolge das erste biotechnologisch hergestellte Medikament zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden.

Vodafone hat seine Anteile an der Funkturmtochter Vantage Towers an die neue Oak Holdings übertragen und dafür einen Milliardenerlös eingefahren. Vodafone erhalte 4,9 Mrd. € und halte nun 64 % an der Dachgesellschaft Oak Holdings, teilte der Telekommunikationskonzern in London mit. Der Nettoerlös kann bis Ende Juni noch auf bis zu 6,6 Mrd. € steigen, sofern sich das an Oak Holdings beteiligte Konsortium aus Global Infrastructure Partners und KKR entschließt, seine Beteiligung auf 50 % zu erhöhen. Die Papiere von Vodafone und Vantage Towers legten nach Bekanntwerden der Nachricht moderat zu. Oak Holdings will die im MDAX gelisteten Vantage Towers rund zwei Jahre nach der Erstnotiz wieder von der Börse nehmen. Aktionäre sollen 32 € je Aktie erhalten.