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ProSiebenSat.1 trennt sich von Amorelie

Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verkauft seinen Online-Sexshop Amorelie an die niederländische EQOM-Gruppe, die zu den führenden Unternehmen der Branche in Europa gehört. EQOM-Chef Eric Idema sagte: "Gemeinsam können wir nun weiter wachsen." Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. 
Die EQOM-Gruppe, zu der seit zwei Jahren auch Beate Uhse gehört, hat im vergangenen Jahr 100 Mio. € Umsatz erwirtschaftet und ist zur Zeit auf Einkaufstour: Anfang September hatte das Unternehmen zwei große Branchenunternehmen in Norwegen und den Niederlanden übernommen und als Ziel verkündet, bis 2025 ein Global Player mit 500 Mio. € Umsatz zu werden. Amorelie peilt für das laufende Jahr gut 60 Mio. € Umsatz an und erwirtschaftet Jahresgewinne im niedrigen einstelligen Millionenbereich. 

Amorelie wurde 2013 in Berlin gegründet. 2014 beteiligte sich ProSiebenSat.1 an dem Start-up und machte es durch Fernsehwerbung bekannt. Heute hält die ProSiebenSat.1-Tochter NuCom Group, an der der Finanzinvestor General Atlantic mit 28 % beteiligt ist, 98 % an Amorelie. Die Gründerin Lea-Sophie Cramer besitzt die restlichen 2 %. NuCom und Cramer wollen sämtliche Anteile an EQOM verkaufen. Nach Freigabe durch die Kartellbehörden soll das Geschäft bis Jahresende abgeschlossen werden. 
Nachdem ProSiebenSat.1 die Marke Amorelie in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch TV-Werbung bekannt gemacht habe, solle sie nun europaweit expandieren, sagte Amorelie-Vorstandschefin Claire Midwood. EQOM will nach eigenen Angaben "die Branche des sexuellen Wohlbefindens auf ein höheres Niveau heben. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder Europäer ein Sexspielzeug auf dem Nachttisch hat."

ProSieben treibt seinen Umbau immer weiter voran – das dürfte sich über kurz oder lang auszahlen; (B+).