Chip.jpg
@GettyImages

SAP überzeugt/Puma enttäuscht

Die MD-Werte tendierten zuletzt überwiegend freundlich. Ausreißer nach unten war allerdings Puma mit einem Kursverlust. Die deutliche Abwertung des argentinischen Peso hinterlässt Spuren in der Puma-Bilanz für 2023. Die weltweite Nr. 3 hinter Nike und Adidas war „auf dem besten Weg gewesen, alle Erwartungen zu erfüllen“, sagte Vorstandschef Arne Freundt. Doch dann wurde der Peso kurz vor dem Jahreswechsel um 54 % abgewertet. Dies belastete vor allem das Finanzergebnis. Somit weist der Sportartikelhersteller nach vorläufigen Zahlen für 2023 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 6,6 % auf 8,6 Mrd. € aus. Das Ebit liegt bei rd. 622 (640) Mio. €. Als Jahresziel waren 590–670 Mio. € anvisiert worden. Unterm Strich landete der Gewinn bei ca. 305 (353,3) Mio. €. „2024 erwarten wir weiterhin geopolitische und makroökonomische Herausforderungen und volatile Währungen“, so der Konzernchef. Puma sei Anfang 2024 aber in einer besseren Ausgangslage als ein Jahr zuvor. Freundt verwies in dem Zusammenhang auf die Reduzierung der Bestände, eine starke Produktpalette mit Neuheiten und Innovationen für dieses Jahr. Für 2024 erwartet Puma ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Ebit in der Bandbreite von 620–700 Mio. €. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die künftige Abwertung des argentinischen Peso durch entsprechende Preissteigerungen vollständig kompensiert wird. Nun muss sich die Raubkatze in den kommenden Wochen beweisen.

Ein boomendes Cloud-Geschäft und Einsparungen haben dagegen SAP im Geschäftsjahr 2023 zu einem kräftigen Wachstum verholfen. Die Cloud-Erlöse wuchsen um 20 % auf 13,7 Mrd. €. Der Konzernumsatz legte um 6 % auf 31,2 Mrd. € zu. Im 4. Quartal belasteten u.a. höhere Abschreibungen das Betriebsergebnis. Auch auf Jahressicht gab die Kennzahl um 5 % auf 5,79 Mrd. € nach. Der Nettogewinn stieg hingegen auf 5,93 (1,71) Mrd. €. Vor allem der milliardenschwere Sonderertrag aus dem Verkauf der ehemaligen US-Marktforschungstochter Qualtrics trieb den Überschuss nach oben. Für 2024 peilt das Unternehmen bei den Cloud-Umsätzen ein Plus von 24 bis 27 % auf 17 bis 17,3 Mrd. € an. Das Betriebsergebnis werde voraussichtlich um 17 bis 21 % auf 7,6 bis 7,9 Mrd. € steigen. Sodann passte der Konzern seine mittelfristigen Ziele an, um einer veränderten Bilanzierungspraxis Rechnung zu tragen. Weil bei den maßgeblichen Kennziffern künftig unter anderem die Kosten für Aktienvergütungen hineingerechnet werden, werde der operative Gewinn 2025 nun bei rund 10 statt etwa 11,5 Mrd. € liegen. Auch hier liegt das Unternehmen über den Erwartungen: Analysten hatten mit einer deutlicheren Senkung gerechnet. Beim Konzern- und Cloud-Umsatz stellt SAP wie bisher 37,5 beziehungsweise 21,5 Mrd. € in Aussicht.

Auch Bilfinger hatte Erfreuliches zu vermelden und schob damit den Kurs an. Der Industriedienstleister konnte teilweise seine eigenen Ziele toppen. Während der Umsatz innerhalb der 2023er Prognose von 4,3–4,6 Mrd. € liegen soll, werde die operative Marge voraussichtlich 4,3 % erreichen und damit das obere anvisierte Ziel von 3,8–4,1 % übersteigen. Der Free Cashflow soll bei 122 Mio. € landen und damit den Ausblick um 42 Mio. € übertreffen. Weitere Details zum Geschäftsverlauf werden am 14.02. präsentiert.

Nun also doch! Angesichts des Widerstandes der EU-Kommission sagte Amazon die geplante Übernahme des Anbieters von Robotersaugern iRobot ab. Der Technologiegigant dürfte auch ohne den „Roomba“-Anbieter weiter seinen Erfolgsweg gehen.