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Sartorius ist zuversichtlich

 

Nach den starken Pandemiejahren leide der seit einiger Zeit unter der geringen Ausgabefreudigkeit seiner Kunden. Viele hatten in der Corona-Zeit aus Sorge um angespannte Lieferketten Vorräte angelegt und bauen diese Bestände erst einmal ab. Auch halten sich laut Sartorius die Unternehmen mit Investitionen zurück, weil sie selbst nicht ausgelastet sind. Dem außerordentlich steilen Nachfrageanstieg in der Pandemie folgt somit aktuell eine ebenso ungewöhnlich deutliche Korrektur nach unten, sagte Konzernchef Joachim Kreuzburg. In den ersten 6 Monaten lag dadurch der Auftragseingang mit 1,5 Mrd. € und damit rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz gab in dem Zeitraum um 16 % auf 1,74 Mrd. € nach. Das bereinigte Ebitda sackte um 26 % auf 517 Mio. € ab. Daraus ergibt sich ein Rückgang der Marge von 33,9 auf 29,8 %. Der Nettogewinn sank auf 202 (334) Mio. €.

Das Management geht davon aus, dass zum Ende des 3. Quartals die zuletzt stark rückläufigen Aufträge wieder anziehen dürften. Zwar hatte das DAX-Unternehmen seine Jahresprognose gesenkt (vgl. ES 25/23), doch bleiben Sartorius Zukunftsambitionen ungebrochen. Der Konzern setzt weiter auf eine stark wachsende Biopharmabranche und bestätigte erneut seine Mittelfristziele bis 2025. So sollen die Erlöse bis dahin auf 5,5 Mrd. € anziehen.

In diesem Zuge setzt Sartorius auf neue Trends, wie etwa die Gen- und Zelltherapie. Hier hat der Konzern laut Kreuzburg inzwischen ein „extrem wettbewerbsfähiges“ Portfolio als Zulieferer aufgebaut. Nach bereits mehreren Zukäufen in dem Bereich schloss Sartorius erst kürzlich die Übernahme von Polyplus ab. Das französische Unternehmen stellt wichtige Komponenten für die Herstellung viraler Vektoren her, die wiederum als Vehikel in Gen- und Zelltherapien eingesetzt werden.

Die Sartorius Vz. zählt zu den absoluten Langläufern im Depot und dürfte in den nächsten Monaten auch wieder noch stärker performen; (B+).