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Schwacher Wochenauftakt

DAX weiter im Rückwärtsgang

Nachdem der dt. Leitindex mit deutlichen Verlusten die vergangene Handelswoche beendete, blieben Zins- und Wachstumssorgen auch heute das beherrschende Thema. Die Befürchtung, dass eine schnelle Zinserhöhung der US-Notenbank Fed möglicherweise die Konjunktur abwürgen könnte, sorgte bei den Anlegern für Zurückhaltung. Der DAX kämpfte zuletzt um die Marke von 14.000 Punkten. Auch an der Wall Street befanden sich die Anleger zum Wochenende auf dem Rückzug. Der Dow Jones und der S&P 500 sackten jeweils 2,8 % ab. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 2,6 % auf 12.839 Zähler. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung im Mai in Aussicht gestellt. 

Unter Druck geriet zuletzt unter anderem der Kurs des französisch-österreichischem Biotechkonzern Valneva. Das Unternehmen kommt im Zulassungsverfahren des COVID-19-Totimpfstoffs nicht so schnell voran wie erwartet. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat weitere Informationen angefordert.

Wegen fehlender Halbleiter muss der Münchner Autokonzern BMW seine Produktion in Regensburg stoppen. Für mindestens eine Woche ruhen nun die Arbeiten in Presswerk, Lackeriererei, Karosseriebau und Montage. Rund ein Drittel der Mitarbeiter sind davon betroffen. 

Ein möglicher Panzer-Deal mit der Ukraine schob zuletzt den Kurs von Rheinmetall weiter an. Die Bundesregierung wird nach Aussagen des Regierungssprechers Steffen Hebestreit "zeitnah" über die beantragte Lieferung von 100 "Marder"-Schützenpanzer an die Ukraine entscheiden.

Den Ausfall des Geschäfts in Russland und der Ukraine durch den Krieg kann der Modekonzern Hugo Boss nach Angaben von Konzerlenker Daniel Grieder ausgleichen. "Wir können das in anderen Regionen kompensieren", so Grieder in einem Interview. Insgesamt seien 11 Franchiseunternehmen sowie 28 eigene Geschäfte in Russland geschlossen. 

In der Debatte über die Entlastung des Vorstands des Bayer-Managements unter Werner Baumann erhielt das Führungsteam Unterstützung durch den norwegischen Staatsfonds. Der derzeit fünftgrößte Aktionär teilte mit, für die Entlastung des Vorstands zu stimmen. Dem Vergütungspaket von Baumann will der Staatsfonds dagegen nicht mittragen. 

Nachdem die Produktion bei der Traton-Tochter MAN 6 Wochen stillstand, wird diese nun wieder anlaufen. Die Versorgung mit Kabelsträngen habe sich verbessert, sodass die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit schrittweise zurückkehren können, hieß es von Konzernseite. "Nach heutiger Einschätzung könnten wir über 20 % unserer Jahresproduktion verlieren. Der Rückstand ist kaum meh aufzuholen", teilte MAN-Chef Alexander Vlaskamp mit. 

Medienberichten zufolge steht Twitter einem Übernahmeangebot durch Tesla-Chef Elon Musk nicht mehr so ablehnend gegenüber wie zu Beginn. Demnach könnte ein Deal noch in der laufenden Woche abgeschlossen werden.