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Siemens Healthineers nach der Sonderkonjunktur

Geringere Umsätze mit Antigen-Schnelltests zum Nachweis von COVID-19, Lieferverzögerungen, höhere Kosten sowie die Lockdowns in China drückten auf das Ergebnis des Medizintechnikkonzerns im 1. Quartal 2022/23 (30.09.). Die Erlöse stagnierten somit konzernweit bei rund 5,1 Mrd. €. Bereinigt u.a. um Währungseffekte sank der Umsatz um 4,5 %. Das Ebit gab im Auftaktquartal um 28 % auf 647
Mio. € nach. Unterm Strich sank der Nettogewinn um 10 % auf 426 Mio. €

Die Unternehmensbereichen entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich: Die Bildgebungssparte mit Röntgen- und MRT-Geräten ließ die Umsätze um  gut 5 % auf 2,7 Mrd. € steigen. Hingegen führte das Ende des Schnelltestbooms im Diagnostikbereich zu einem Rückgang um rd. 25 % auf 1,1 Mrd. €.

Der übernommene  US-Krebstherapiespezialist Varian setzte mit 770 Mio. € 4,5 % weniger um. Der Konzern führte dies auf Lieferschwierigkeiten bei einem Zulieferer zurück, der ein Werk verlagert hatte. Das Problem sei mittlerweile behoben, hieß es von Konzernseite. Das Management um Vorstandschef Bernd Montag zeigte sich optimistisch für die weitere Entwicklung und verwies dabei auf einen robusten Auftragseingang im 1. Quartal etwa in der Bildgebung und bei Varian. Das vergleichbare Wachstum werde sich daher im Q2 deutlich verbessern, sagte Finanzvorstand Jochen Schmitz. Gerade aus China verspricht man sich wieder stärker Umsätze. Zudem verwies Schmitz auf steigende Preise.

Mit einer Verbesserung der Marge wird ab der 2. Jahreshälfte gerechnet. Im 2. Quartal wird zunächst noch der angekündigte Umbau der Diagnostiksparte belasten. Die Jahresprognose bestätigte Siemens Healthineers und peilt einen vergleichbaren Umsatz in der Spanne von –1 bis +1 % an. Klammert man das Testgeschäft aus, dürfte das vergleichbare Umsatzwachstum bei 6 bis 8 % liegen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie wird ein Rückgang auf 2,00 bis 2,20 (2,29) € anvisiert.

Siemens Healthineers kann auch abseits von Corona überzeugen.Der DAX-Wert hat seine 200-Tagelinie deutlich nach oben durchbrochen und gibt ein Kaufsignal; (A–).