Nach seinem schwachen Start in den August hat der DAX am Freitagmorgen zunächst den Vorwärtsgang eingelegt. Zur Mittagszeit geht es dann aber wieder abwärts. Anleger bleiben vor wichtigen US-Jobdaten vorsichtig. Mit Blick auf die USA erhoffen sich Anleger Hinweise, ob die Zahl der monatlich neu geschaffenen Stellen in den USA zurückgeht und die US-Notenbank Fed damit zu einer Zinserhöhungspause bei ihrem Entscheid im September bewegen könnte. Die Währungshüter versuchen, mit Zinserhöhungen die Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Großbestellungen bei Airbus und im Maschinenbau haben den Auftragseingang in Deutschland im Juni kräftig steigen lassen. Der Zuwachs betrug im Vergleich zum Vormonat 7 %, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Vor allem ein Rekordauftrag für den Flugzeugbauer Airbus sorgte für das hohe Plus. Ohne die großen Bestellungen wären die Aufträge im Juni um 2,6 % zurückgegangen. Bei den deutschen Autobauern und ihren Zulieferern gingen die Bestellungen im Juni um 7,3 % zurück. Auch der Bereich EDV und optische Geräte verzeichnete einen Rückgang um 3,3 %.
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia machen wie der gesamten Branche die steigenden Zinsen zu schaffen. Deshalb will Vonovia etwa mit dem Verkauf von Immobilien seine Schulden verringern. Aufgrund des schwierigen Marktumfelds wertet das Unternehmen seinen Immobilienbestand erneut ab. Unter dem Strich fällt deshalb im 2. Quartal ein Verlust von gut – 2 Mrd. € an. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia einen Gewinn von 1,8 Mrd. € ausgewiesen. Die Entwicklung der Immobilienwerte von Vonovia sei auch im 2. Quartal rückläufig gewesen, teilte der DAX-Konzern mit. Allerdings habe sich der Trend gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt.
Dem weltgrößten Flugzeugbauer Airbus ist mit der Auslieferung von 65 Verkehrsjets im Juli der bisher zweitstärkste Monat des Jahres gelungen. Nur im Juni hatte der Hersteller mit 72 Auslieferungen mehr Maschinen an seine Kunden übergeben. Nach den ersten 7 Monaten des Jahres summieren sich die Auslieferungen damit auf 381 Flugzeuge, wie der DAX-Konzern mitteilte. Das entspricht rund 53 % des Jahresziels von 720 Jets. Unterdessen holte Airbus im Juli Bestellungen über 60 neue Maschinen herein und musste einem Sprecher zufolge drei Stornierungen hinnehmen.
Kursgewinne verbuchten die Papiere von Freenet. Höhere Erlöse mit Dienstleistungen bei langsamer steigenden Gemeinkosten haben dem Telekomanbieter eine etwas höhere Profitabilität beschert.
Die Commerzbank will wieder neue Filialmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einstellen. Das Finanzinstitut will für seine rund 400 Filialen 90 neue Beschäftigte anwerben, teilte eine Sprecherin mit. Diese sollen als "Servicemitarbeiter" an "ausgewählten Standorten" arbeiten. In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt Berichte über lange Schlangen vor den Zweigstellen der Commerzbank und erboste Kunden gegeben.
Der Onlinemodehändler Zalando konnte zuletzt die Anleger erfreue. Trotz geringerer Erlöse hat das Unternehmen im vergangenen Quartal dank Kostenkontrolle operativ mehr verdient als gedacht. Bei einem leichten Umsatzrückgang verdoppelte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahezu auf knapp 145 Mio. €. Unter dem Strich verdiente Zalando 56,6 Mio. €, nach 14 Mio. € im Vorjahreszeitraum.
Ebenfalls überzeuge konnte der Nivea-Hersteller Beiersdorf. Das Unternehmen hat sein operatives Ergebnis kräftig gesteigert und bereits zum zweiten Mal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Angeschoben durch Preiserhöhungen kletterte das Betriebsergebnis in der 1. Jahreshälfte um ein Fünftel auf 852 Mio. €. Beiersdorf rechnet im 2. Halbjahr allerdings mit schwächeren Geschäften. Das Ertragsniveau sei in der 1. Jahreshälfte regelmäßig stärker als im 2. Halbjahr.
Im Ende Juni abgelaufenen dritten Geschäftsquartal kletterte zwar der Gewinn des Chip-Herstellers Infineon im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 61 % auf 831 Mio. € und der Umsatz legte um 13 % auf knapp 4,1 Mrd. € zu. Im Vergleich zum Vorquartal stagnierten beide Werte allerdings.
Die Lufthansa steuert nach einem Rekordergebnis im 2. Quartal auf eines der lukrativsten Jahre ihrer Geschichte zu. Dank guter Nachfrage und höherer Ticketpreise rechnet Vorstandschef Carsten Spohr im Tagesgeschäft (bereinigtes Ebit) jetzt mit mindestens 2,6 Mrd. €.