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Teilerfolg für UniCredit

Mailand – Die italienische Großbank hat im Streit über die geplante Übernahme der heimischen Rivalin Banco BPM einen juristischen Teilerfolg erzielt. Ein Gericht bestätigte demnach zwar die zentrale Forderung der Regierung, wonach die Bank als Bedingung für die rund 14 Mrd. € schwere Offerte ihr Russland-Geschäft aufgeben muss. Diese Anordnung sei „völlig legitim“, hieß es in der Urteilsbegründung. Andere Auflagen kippten die Richter jedoch, darunter die Vorgabe, das Verhältnis von Krediten zu Einlagen bei der Banco BPM fünf Jahre lang stabil zu halten.

Die Regierung in Rom hatte die Bedingungen im April unter Berufung auf ihre staatlichen Sonderrechte erlassen. Die Bank hat ihre Präsenz in Russland unter anderem auf Druck der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits deutlich reduziert, betreibt aber weiterhin eine Tochtergesellschaft. Banco BPM hatte die Übernahmeofferte als feindlich zurückgewiesen. Diese staatlichen Auflagen bringen nun jedoch die EU-Aufsicht auf den Plan. So hat die Europäische Union kürzlich mitgeteilt, dass Italiens Eingreifen in die geplante Übernahme des Kreditinstituts Banco BPM durch den größeren Konkurrenten UniCredit möglicherweise gegen die europäischen Fusionskontrollvorschriften verstößt. Entsprechend wird hier nun ermittelt.

Derweil will die französische Bank Credit Agricole ihre Beteiligung an der Banco BPM auf knapp über 20 (derzeit 19,8) % erhöhen und damit ihre strategische Position bei dem italienischen Kreditinstitut festigen.

So langsam aber sicher scheint die BPM-Übernahme für UniCredit eine „Never-Ending-Story“ zu werden. Wer hier bereits Stücke hält, geht die Offerte jedoch weiter mit, denn noch scheint sich der Kurs von seiner Rally nicht verabschieden zu wollen; (B+).