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Thyssenkrupp wird zerschlagen

Geplante Holdingstruktur

Der Traditionskonzern steht vor einer umfassenden Umstrukturierung: Das Unternehmen soll in eine Holding umgewandelt und in mehrere eigenständige Einheiten aufgespalten werden. Laut Konzernangaben ist geplant, alle Geschäftsbereiche zu „verselbstständigen“. Der Stahlbereich, der Schiffsbau (u.a. U-Boote) sowie der Stahlhandel sollen ausgegliedert und entweder an die Börse gebracht oder verkauft werden. Auch die Sparte für Automobilzulieferungen könnte von dieser Entwicklung betroffen sein. Nach aktuellem Stand möchte die Gesellschaft dabei mehrheitlich an den neuen Unternehmen beteiligt bleiben – mit Ausnahme der Stahlsparte. Hier ist ein Joint Venture mit dem tschechischen Energieunternehmen EPG vorgesehen, bei dem beide Partner jeweils 50 % halten sollen. Vom einstigen Industriegiganten mit rund 200.000 Mitarbeitern würde damit langfristig nur das Geschäftsfeld „Grüne Technologien“ im Konzernverbund verbleiben. Ob der Bereich alleine überlebensfähig ist, bleibt abzuwarten. Allerdings stehen die Umbaupläne von Thyssenkrupp schon seit geraumer Zeit auf der Agenda – mit unterschiedlichem Erfolg. Bereits im Jahr 2000 hatte es Pläne gegeben, das Stahlgeschäft an die Börse zu bringen. Im Jahr 2018 stand eine Aufspaltung auf der Agenda des damaligen Managements. Im Jahr 2020 wurde die Aufzugsparte verkauft und im Jahr 2023 die Tochter Thyssenkrupp Nucera an die Börse gebracht.

Thyssenkrupp hatte schon viele Pläne. Mit der Zerschlagung des Traditionskonzerns würde eine Ära zu Ende gehen – das wäre bitter und ein Tod auf Raten; (B).