Oslo – Zwar kommt der norwegische Düngemittelhersteller mit seinem Sparprogramm schneller voran als erwartet, die aktuelle geopolitische Lage lässt den Konzern jedoch weiterhin vorsichtig auf den weiteren Jahresverlauf blicken.
So rechnet Yara etwa damit, dass die Gaskosten im 3. und 4. Quartal um 60 Mio. $ bzw. 10 Mio. $ höher ausfallen werden als im Vorjahreszeitraum. Die Gaspreise machen einen erheblichen Teil der Rohstoffkosten von Düngemittelunternehmen aus, da große Mengen Erdgas für die Produktion von Düngemitteln benötigt werden. Auf der anderen Seite erwartet Yara niedrigere Ausgaben in anderen Bereichen, dank eines Kostensenkungs- und Investitionsprogramms in Höhe von 300 Mio. $, das nach Unternehmensangaben dem Zeitplan voraus ist.
„Mit der Kombination aus Kostensenkungen, Portfolio-Optimierung und einem sich verengenden Stickstoffmarkt wird sich die finanzielle Position von Yara durch einen erhöhten freien Cashflow und eine anhaltende Profitabilität weiter stärken“, so CEO Svein Tore Holsether. Insgesamt erzielten die Norweger im Berichtszeitraum einen Umsatz von 3,95 (3,53) Mrd. $. Das Ebitda verbesserte sich auf 645 (490) Mio. $. Nach Steuern konte der Gewinn zudem deutlich auf 413 Mio. $ angehoben werden, nach gerade einmal 3 Mio. $ im Vorjahr.
Zudem werden derzeit Investitionen in US-amerikanische Ammoniakprojekte geprüft, um die Rendite für die Aktionäre zu verbessern. Ein Teil der zusätzlichen Produktion soll anschließend nach Europa exportiert werden, um die dortigen Aktivitäten von Yara zu unterstützen, ergänzte Holsether. Die endgültige Investitionsentscheidung wird in der 1. Hälfte des Jahres 2026 erwartet.
Yara scheint beim Turnaround gut voranzukommen. Angesichts der Unsicherheiten, gerade auf dem US-Markt, bleibt der Wert zunächst jedoch nur auf der Beobachtungsliste; (B+).