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Zinsangst ist zurück

DAX mit weiteren Verlusten

Nachdem der DAX bereits zum Wochenende einige Punkte abgeben musste, findet er auch zu Beginn der neuen Woche keinen Boden – es droht ein neuer Ausverkauf. Zuletzt blieb der dt. Leitindex weiterhin unter der Marke von 13.000 Punkte. Die Anleger sind weiterhin damit beschäftigt, die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem viel beachteten Notenbankertreffen im amerikanischen Jackson Hole zu verarbeiten. Fed-Chef Powell hatte die Anleger am Freitag auf einen harten Kampf gegen die Inflation eingestellt und Spekulationen auf ein gedrosseltes Tempo bei der Zinswende eine Absage erteilt. Damit zerstörte er die Hoffnungen einiger Anleger, dass die Fed den Märkten wie so oft in der Vergangenheit zu Hilfe eilen würde. Die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank im September war nach der Powell-Rede sprunghaft angestiegen. Mittlerweile liegt sie laut dem Fed Watch Tool der CME Group bei beeindruckenden 74,5 %. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen hatte die Leitindizes der Wall Street auf Talfahrt geschickt. Der Dow Jones gab 3 % auf 32.283 Punkte nach. Der S&P 500 verlor 3,4 % auf 4.057 Zähler und die Technologiebörse Nasdaq büßte 3,9 % ein. 

Im DAX rückten zuletzt die Bayer-Aktien in den Fokus. Der Pharmakonzern will seinen Medikamentenkandidaten Asundexian gegen Schlaganfälle nun auch in zulassungsrelevanten Studien an einer breiten Patientengruppe testen. Auf Basis der Phase-II-Daten werde das Phase-III-Entwicklungsprogramm Oceanic gestartet, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Der Programmerfolg entscheidet darüber, ob das Mittel ein Nachfolger für Bayers Xarelto wird, einem anderen Gerinnungshemmer, der für Milliardenumsätze sorgt.

Der Chef der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, sieht klare Anzeichen für eine Normalisierung der angespannten Lieferketten. "Vor 6 Monaten war jedes unserer Schiffe drei- oder vierfach überbucht, jetzt sind die Schiffe vielleicht noch zu 20 % überbucht. Das ist ein wesentlicher Indikator", sagte Jansen in einem Interview. Auch die Rücklaufzeiten für Leercontainer seien gesunken. Und die Lage in den Häfen habe sich ebenfalls weiter entspannt, von der Westküste der USA über Asien bis nach Südamerika.

Vodafone wird künftig auch in seinen 4G-Netzwerken eine Technologie einführen, bei der jede Anwendung genau das Stück vom Netz bekommt, das sie braucht. Das sogenannte Network Slicing war bislang nur in den Netzen der fünften Mobilfunk-Generation (5G) verfügbar. Vodafone reagiert damit auf die Tatsache, dass verschiedene Netzanwendungen auch in den herkömmlichen LTE-Netzen (4G) sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten, Datenraten oder Kapazitäten benötigen können.