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Zurückhaltung vor EZB-Entscheid

Der dt. Leitindex konnte zur Wochenmitte bis auf 15.815 Punkte klettern, setzte vor der anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) jedoch wieder etwas zurück. Gestern hatte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zum 10. Mal in Folge erhöht. Fed-Chef Jerome Powell sagte zwar, man sei womöglich auf einem ausreichend hohen Zinsniveau angelangt. Zugleich dämpfte er jedoch Erwartungen der Märkte an baldige Zinssenkungen. Die Investoren hatten sich mehr erhofft. Für heute steht die Leitzinsentscheidung der EZB an. Als sicher gilt, dass die EZB erneut den Zins erhöht. Die Spannung ist jedoch groß, ob um 0,25 oder gar nochmals um 0,5 Prozentpunkte. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte einen größeren Zinsschritt ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Es sei aus ihrer Sicht "klar, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sind", sagte sie. "Aber der Umfang der Zinserhöhungen wird von den kommenden Daten abhängen." Die Inflation im Euroraum hatte sich im April wieder etwas verstärkt. Die Wall Street ist nach der Fed-Zinsentscheidung mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones verlor 0,8 % auf 33.414 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq gab 0,5 % auf 12.025 Zähler nach und der S&P 500 büßte 0,7 % auf 4.090 Stellen ein. 

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im 1. Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Unter dem Strich fiel wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Verlust von knapp –2,1 Mrd. € an. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia einen Gewinn von 58,3 Mio. € ausgewiesen. Der Wert des Vermietungsportfolios habe Ende März bei rund 91,2 Mrd. € gelegen, hieß es. Ende 2022 wurden die Immobilien noch mit 94,7 Mrd. € bewertet.

Trotz hoher Inflation und eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds konnte der Modehändler Zalando seine Verluste im ersten Jahresviertel deutlich verringern. Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank innerhalb eines Jahres von 51,8 Mio. € auf 0,7 Mio. €. Unterm Strich blieb noch ein Verlust von –38,5 Mio. €.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im 1. Quartal von der Rückkehr der Reiselust profitiert. Der Umsatz schnellte um knapp 42 % auf 765,6 Mio. € hoch, während sich das operative Ergebnis (Ebitda) mit 158,3 Mio. € mehr als verdoppelte. In dem traditionell schwachen 1. Quartal verringerte sich der Nettoverlust auf –32,6 von –118,2 Mio. € im Vorjahr.

Die geplante Fusion der britischen Mobilfunk-Aktivitäten von Vodafone und CK Hutchinson rückt einem Zeitungsbericht zufolge näher. Die beiden Konzerne stünden kurz vor einer Einigung über den umgerechnet rund 17 Mrd. € schweren Deal. Der Vertrag werde voraussichtlich im Laufe des Monats unterschriftsreif. Durch die Fusion entstünde der größte britische Mobilfunk-Anbieter.