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Deutschland kompakt

Euwax verzeichnet vorläufiges Rekordhalbjahr; (B+): Ersten Halbjahreszahlen zufolge steigerte der Dienstleister im Wertpapierhandel dank der hohen Volatilität an der Stuttgarter Börse während der Coronakrise seine Gesamterträge um ganze 219 % auf 28,8 Mio. €. Der Halbjahresüberschuss legte mit 11,6 Mio. € ebenfalls um satte 585 % zu und kletterte damit auf ein Rekordniveau.

Masterflex profitiert von Medizintechnik; (B): Trotz coronabedingter Marktturbulenzen konnte der Hersteller von Verbindungs- und Schlauchsystemen seinen Kurs beibehalten. Allerdings wurde auch Masterflex nicht gänzlich von den Auswirkungen verschont. Nach vorläufigen Zahlen erzielte das Unternehmen in den ersten
6 Monaten ein Ebit in Höhe von 2,5 (3,6) Mio. €. Damit konnten die Ergebniseffekte immerhin um gut 11 % reduziert werden. Dennoch geht der Konzern im Gesamtjahr weiterhin von einem Umsatzrückgang in Höhe von 10–15 % aus. Den detaillierten Halbjahresbericht veröffentlicht Masterflex am 12. August.

Software AG Investitionen drücken auf Ergebnis; (B+): Das IT- und Softwareunternehmen hat in der Coronapandemie im 2. Quartal überraschend viele Aufträge eingesammelt. Insgesamt legte der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal um 32 % zu. Die Umsatzerlöse gingen jedoch leicht um 3 % auf 204,6 Mio. € zurück. Höhere Investitionen, u.a. in das Transformationsprojekt „Helix“, drückten den Gewinn nach Steuern indes um gut ein Drittel auf 21,7 Mio. €. „Angesichts der aktuellen Situation sind diese Zahlen bemerkenswert robust“, so Finanzvorstand Matthias Heiden. Dieser bestätigte auch die Prognose für das lfd. Geschäftsjahr. Hier rechnet der Konzern u.a. mit einem Plus beim Produktionsauftragseingang (inklusive Cloud und IoT) von 20–40 %.

Hypoport steigert Umsatz; (B+): U.a. die nochmals beschleunigte Digitalisierungswelle aufgrund der Coronapandemie hat dem IT-Plattformdienstleister in den ersten 6 Monaten weiteres Wachstum beschert. Demnach erzielte das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 189,4 Mio. € und damit gut 21 % mehr als noch im Vorjahr. Auch das Ebit soll sich im Berichtszeitraum mit 17,1 Mio. € um 8 % verbessert haben. Den ausführlichen Halbjahresbericht will das Unternehmen am 3. August veröffentlichen.

SHW mit Verlust; (B): U.a. aufgrund der branchenübergreifenden Werksschließungen verringerten sich die Umsatzerlöse des Automobilzulieferers nach vorläufigen Zahlen im 1. Halbjahr auf gut 168,4 (221,9)
Mio. €. Operativ rutschte das Unternehmen mit –9,4 Mio. € sogar in die Verlustzone. Hier hatte im Vorjahr noch ein positives Ergebnis von 7,7 Mio. € in der Bilanz gestanden. Eine Prognose für das Gesamtjahr 2020 ist laut Unternehmensmitteilung derzeit weiterhin nicht möglich. Die finalen Zahlen für das H1 präsentiert SHW am 28. August.

Ludwig Beck mit Umsatzeinbußen; (B): Besonders der stationäre Handel war von den Corona-Lockdowns massiv betroffen. Insgesamt verringerten sich die Bruttoumsätze des Modehändlers in den ersten 6 Monaten auf 24,8 (41,0) Mio. €. Trotz eingeleiteter Sparmaßnahmen lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit –4,0 Mio. € im negativen Bereich. Hier hatten die Münchener im Vorjahr noch ein Ergebnis von 0,7 Mio. € erzielt. Das Ergebnis aus den fortgeführten Geschäftsbereichen belief sich netto auf –3,3 (–0,2) Mio. €. Aufgrund der sich langsam wieder „normalisierenden“ Lage geht das Unternehmen für 2020 von einem Bruttoumsatz in der Bandbreite von 63–70 (95,3) Mio. € aus. Allerdings steht die Prognose unter dem Vorbehalt, dass keine erneuten Coronamaßnahmen eingeleitet werden müssen.

Amadeus Fire besser als befürchtet; (B+): Der Personaldienstleister ist weniger hart von der Coronakrise getroffen worden als befürchtet. „Die Erwartungen eines sehr schwachen zweiten Quartals konnten aus Sicht des Vorstands zumindest in Teilen abgewendet werden“, so das Unternehmen. Die Anzahl der Zeitarbeitsaufträge sei seit Mitte März kontinuierlich rückläufig, die Situation habe sich aber stabilisiert. Eine neue Jahresprognose traut sich Amadeus Fire aber weiterhin nicht zu. Insgesamt kletterte der Umsatz im 2. Quartal u.a. dank der jüngsten Übernahme von Comcave sogar um 23,9 % auf 137,4 Mio. €. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sank allerdings um 29,3 % auf 12,4 Mio. €. Netto fiel der Gewinn zudem von 11,7 Mio. auf 7,0 Mio. € zurück.

Intershop Comm. Krisenprofiteur; (B): U.a. die Neubewertung der Digitalstrategie in einigen Branchen führte bei dem E-Commerce-Dienstleister zu deutlichen Zuwächsen. In den ersten 6 Monaten verbesserte sich der Umsatz um 8 % auf 16,5 Mio. Ä. Nach Steuern erzielte das Unternehmen mit 358 T€ zudem ein positives Ergebnis. Im Vorjahr hatte hier noch ein Verlust von –3,9 Mio. € in der Bilanz gestanden. Für 2020 erwartet der Konzern weiterhin beim Umsatz eine leichte Verbesserung, das Ebit soll wieder in den profitablen Bereich drehen.

Data Modul Q2 schwächer; (B+): Ersten Zahlen zufolge blieb der Umsatz des Konzerns im 2. Quartal aufgrund der Coronapandemie mit 43,8 Mio. € rund 15 % hinter dem Vorjahreswert zurück. Das Ebit sank auf 1,7 (3,8) Mio. €, und auch der Auftragseingang verlor knapp 16 % auf 44,2 Mio. €. (Endgültige Q2-Zahlen: 8. August.)

InTiCa Quarantäne belastet; (B): Die Pandemie macht dem Automobilzulieferer arg zu schaffen. Aufgrund des Stillstands in einem tschechischen Werk wegen COVID-19-Erkrankungen rechnet der Vorstand mit Umsatzeinbußen von bis zu 1,5 Mio. € pro Woche. Zwar konnten die vorhandenen Lagerbestände ausgeliefert werden, es sei aber unwahrscheinlich, den Produktionsausfall bis Ende des Jahres aufholen zu können. Genaue Ergebnisauswirkungen konnte InTiCa noch nicht abschätzen.

Umweltbank bestätigt Ausblick; (A–): Trotz des Mittelzuflusses aufgrund eines gewonnenen Lizenzstreitverfahrens bleibt der Vorstand bei seiner Prognose für das Gesamtjahr, ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 36 Mio. € zu erreichen. Die generierten Mittel werden für Rückstellungen und höhere Investitionen in die Personal- und IT-Ausstattungen verwendet.

MLP schwarze Zahlen; (B+): Nach noch vorläufigen Zahlen schaffte es der Finanzdienstleister (dank einer deutlichen Steigerung im Vermögensmanagement im Q2) beim Ebit mit etwa 8 (–0,3) Mio. € wieder aus der Verlustzone. Ebenso hätten sich Ansprüche gegen das Finanzamt auf Umsatzsteuerrückerstattungen für die vergangenen Jahre ertragswirksam bemerkbar gemacht. An der Ende April ausgegebenen Prognose für das Jahr 2020 hält MLP fest und erwartet ein Ebit am oberen Ende der Spanne von
34–42 Mio. €.

Hamborner REIT aktualisiert Prognose; (B): Für das Gesamtjahr 2020 erwartet der Gewerbeimmobilienspezialist Erlöse zwischen 87 und 88 (85,2) Mio. €. Den Funds from Operations (FFO) peilt der Konzern im Bereich von 52–54 (54,3) Mio. € an. Die Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass es keine erneuten verschärften Restriktionen oder Insolvenzen auf der Mieterseite gibt.

Atoss Software trotzt Krise; (B+): Trotz der Coronakrise verbesserte der Anbieter für Personalmanagement-Software im ersten Halbjahr nach noch vorläufigen Zahlen seine Erlöse um 20 % auf 40,6 Mio. €. Auch das operative Ergebnis (Ebit) kletterte von 8,66 auf 11,53 Mio. €. Unter dem Strich lag das Nettoergebnis mit 8,25 (5,90) Mio. € ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert. Den Ausblick für 2020 hat Atoss bekräftigt und peilt einen Umsatz von 80 Mio. € und eine Ebit-Marge von über 25 % an.

Washtec rechnet mit Gewinneinbruch; (B): Für das Gesamtjahr erwartet der Waschanlagenbauer aufgrund der Coronakrise einen Umsatzrückgang um 15 bis 20 % auf 350–370 Mio. €. Auch die Ebit-Marge werde mit 3,0 (8,3) % deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. Trotz eines Sparprogramms läge der operative Gewinn demnach in der Spanne von 10,5 bis 18,5 (36,3) Mio. €.

Rheinmetall Automobilsparte schwächelt; (B+): Im Q2 musste der Automobilzulieferer und Rüstungskonzern 300 Mio. € auf die Automotive-Sparte abschreiben. Der Bereich rutschte operativ sogar in die roten Zahlen. Beim Rüstungsgeschäft hingegen verbesserten sich sowohl Umsatz als auch der operative Ertrag. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern nach vorläufigen Zahlen somit Erlöse in Höhe von 1,2 (1,47) Mrd. €. Das Quartalsergebnis verlor dagegen deutlich auf 36 (110) Mio. €.

Dt. Beteiligung Verlust erwartet; (B): Für die ersten 9 Monate des Jahres 2019/20 rechnet der Konzern mit einem negativen Ergebnis von –25 (12,6) Mio. €. Damit läge der Wert dank einer besonders volatilen Entwicklung am Kapitalmarkt noch über der ausgegebenen Prognose. Der Konzern erwartet auch für das Gesamtjahr ein negatives Ergebnis in der Spanne von –25 bis –5 Mio. € an.

Fuchs Petrolub befürchtet weniger Gewinn; (B+): Der Schmierstoffhersteller hat nach vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr einen um 14 % auf 1,11 Mrd. € gesunkenen Umsatz erwirtschaftet. Das Ebit verlor ebenfalls um 29 % auf 111 Mio. €. Für das Gesamtjahr avisiert der Konzern ein Ebit knapp 25 % unter dem Vorjahr (321 Mio. €).