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ABB muss Rücklagen bilden

Zürich – Der Schweizer Industriekonzern muss sich seinen Fehlern der Vergangenheit vor Gericht stellen. Mitte des Jahres hatten die südafrikanischen Justizbehörden zwei frühere Angestellte des ABB-Konzerns und ihre Ehefrauen festgenommen. Sie wurden der Korruption, des Betrugs und der Geldwäscherei angeklagt. Bei dem Fall geht es um den Bau des Kohlekraftwerks Kusile durch die Elektrizitätsgesellschaft Eskom, bei welchem die Schweizer ein Auftragnehmer waren. Die vier Angeklagten sollen die Eskom durch die Annahme von Bestechungsgeldern über 8,6 Mio. Rand (umgerechnet knapp 490.000 €) geschädigt haben. Ende 2020 hatte ABB eine Einigung mit der Eskom erzielt. Der Konzern zahlte damals rund 104 Mio. $ an Eskom, wobei sich alle Parteien gegenseitig von sämtlichen Ansprüchen im Zusammenhang mit dem Vertrag freistellten. Konkret stellt der Konzern in diesem Zusammenhang nunmehr rd. 325 Mio. $ für etwaige juristische Schritte zurück. Dies werde sich entsprechend im 3. Quartal niederschlagen.

Bilanziell kann ABB dennoch überzeugen. Investoren sollten hier nicht voreilig die Reißleine ziehen; (B+).