Berggipfel.jpg
@GettyImages

Anleger halten sich weiter zurück

DAX etwas schwächer

Vor wichtigen Inflationsdaten aus den USA sind die Anleger an den Börsen weiter nervös. Nach eher schwachen Vorgaben aus den USA startete der dt. Leitindex etwas leichter in den Handel. Insgesamt scheint sich der Schwung der vergangenen Wochen abzuschwächen. Neue Impulse könnte es am Nachmittag geben, wenn die Verbraucherpresdaten für den Juli in den USA gemeldet werden. Eine starke Teuerungsrate würde Sorgen schüren, das größere Zinsschritte der Notenbank Federal Reserve (Fed) anstehen. An der Börse hoffen die Investoren, dass sich der Inflationsdruck abschwächt. Die Vorgaben von der Wall Street sind für den DAX eher negativ. Vor allem Technologiewerte gerieten unter Druck, nachdem der Speicherchip-Hersteller Micron seine Umsatzprognose für das 4. Quartal senkte. Der Dow Jones schloss 0,2 % leichter bei 32.774 Punkten. Der S&P 500 gab 0,4 % auf 4.122 Zähler nach. Die Technologiebörse Nasdaq büßte 1,2 % auf 12.403 Stellen ein. 

Am Morgen hat bereits der Energiekonzern E.on seine Bilanz zum 2. Quartal vorgelegt. Bei dem Konzern ging das bereinigte Ebitda um 15 % zurück auf 4,1 Mrd. €. Der Konzernüberschuss sank um ein Fünftel auf 1,4 Mrd. €. Anders als im Auftaktquartal konnte E.on nun einen Teil seiner gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben. Im Ergebnis werde dies jedoch erst vollständig in der 2. Hälfte des Jahres sichtbar werden, hieß es von Konzernseite.

Der Spezialchemiekonzern Evonik steigerte im 2. Jahresviertel sein Ebitda von 649 auf 728 Mio. €. Der Umsatz kletterte um 31 % auf 4,77 Mrd. €. Evonik erhöhte dank höherer Verkaufspreise für seine Produkte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr und will nun Erlöse zwischen 17 und 18 Mrd. € erreichen – zuvor waren es 15,5 bis 16,5 Mrd. €. Dies sei "hauptsächlich auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die die höheren variablen Kosten ausgleichen".

Der Wohnungskonzern LEG Immobilien hat dank Zukäufen von April bis Juni sein operatives Ergebnis (FFO I) 5,2 % auf 120 Mio. € gesteigert. Seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr bekräftigte LEG-Chef Lars von Lackum: Für 2022 rechnet das Unternehmen mit einem FFO I in der Bandbreite von 475 bis 490 Mio. €. Im vergangenen Jahr hatte die LEG rund 15.400 Wohnungen der angeschlagenen Adler Group mit regionalem Schwerpunkt in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein für knapp 1,3 Mrd. € übernommen. 

Die größte US-Kryptobörse Coinbase ist angesichts des Kursrutsches bei Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether tief in die roten Zahlen geraten. Im 2. Quartal entstand ein Verlust von –1,1 Mrd. $. Vor einem Jahr hatte die Handelsplattform noch einen Gewinn von 1,6 Mrd. $ gemacht. Hohe Abschreibungen auf Investments belasteten Coinbase nun erheblich. Im jüngsten Quartal sanken die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert um über 60 % auf 808 Mio. $.