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Autoabsätze im Blick

Ein starker Verkaufsrückgang bei Elektroautos hat den Pkw-Markt in Deutschland im September ausgebremst. Nach mehreren Monaten mit hohen Zuwächsen kamen nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes im vergangenen Monat mit rund 224.500 Neuwagen aller Antriebsarten 0,1 % weniger neue Fahrzeuge auf die Straßen als vor Jahresfrist. Dabei brach der Absatz von rein batteriebetriebenen Wagen um 28,6 % auf 31.700 Einheiten deutlich ein, da die staatlichen Subventionen für gewerbliche Käufe auslaufen. In den vorangegangenen Monaten hatte ein Boom bei E-Autos den Autoabsatz noch angeschoben. Der Elektro-Anteil am Automarkt sank im September von 19,7 % im Vorjahresmonat auf nur noch 14,1 %. Im August hatten Elektroautos wegen der vorgezogenen Käufe sogar einen Marktanteil von knapp 32 %.

Besser verkauften sich im September Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor: Benziner legten im Vergleich zum Vorjahr um 9 % zu, der Absatz von Dieselautos kletterte um rund 5 %.

Wegen der Nachfrageschwäche bremsen die Hersteller ihre Produktionsbänder. Im September rollten nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland mit 340.500 Fahrzeugen 8 % weniger aus den Werkshallen der Hersteller. Insgesamt bleibt der Pkw-Markt nach Branchenangaben aber auf Kurs und steuert in diesem Jahr „einen spürbaren Zuwachs“ an. Der Markt lebe weiterhin vor allem vom Abbau des hohen Auftragsbestands, erklärte Verbandschef Reinhard Zirpel. „Daher bereiten uns die anhaltend niedrigen Auftragseingänge zunehmend Sorgen“, fügte er hinzu.

EY-Autoexperte Constantin Gall rechnet damit, dass der Neuwagenmarkt im laufenden Jahr zwar wachsen wird, insgesamt aber noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau bleibt.

In den USA waren im 3. Quartal insgesamt nach wie vor große SUVs und Pickups gefragt. Für die deutschen Autobauer gab es unterschiedliche Entwicklungen auf dem US-Markt. Die VW-Tochter Audi steigerte die Auslieferungen um 21 % auf gut 59.500 Fahrzeuge. Für die Marke VW gab es dagegen ein Minus von –1,2 % auf 87.756 Fahrzeuge; (B+).

Bei BMW wuchs der Absatz um 7,6 % auf 83.949 Einheiten; (A–).

Der Branchenriese General Motors steigerte die Auslieferung seines schweren Pickup-Modells GMC Sierra um rund 46 % auf gut 73.000 Fahrzeuge. Die Verkäufe von GM-Elektrofahrzeugen hielten sich dagegen in Grenzen. Insgesamt legten die Auslieferungen des Konzerns um rund 21 % auf gut 674.000 Einheiten zu; (B).

Die Nordamerika-Tochter von Toyota Motor verbuchte ein Absatzplus von 12 % auf rund 590.000 Fahrzeuge; (B).

Bei Stellantis kam es allerdings zu einem Rückgang von –1 % auf knapp 380.600 Autos; (B+).