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Autobauer ziehen vor Gericht

Nachdem die Europäische Union die umstrittenen Strafzölle auf E-Auto-Importe aus China beschlossen hat, wollen nun zahlreiche Autobauer dagegen gerichtlich vorgehen. Neben den chinesischen Herstellern BYD, Geely und SAIC haben auch deutsche Autokonzerne wie BMW oder Mercedes-Benz, aber auch der amerikanische E-Autobauer Tesla vor dem Europäischen Gerichtshof Beschwerde gegen die Strafzölle eingelegt.

Der Autobauer SAIC muss seit der Einführung der Zölle im vergangenen Jahr
35,5 % zusätzlich zu den bisherigen 10 % zahlen, BYD 17 % und Geely 18,8 %.

Aber auch BMW muss zusätzliche 20,7 % zahlen, da der deutsche DAX-Konzern den elektrischen Mini aus China importiert. Die Zölle „schaden dem Geschäftsmodell global tätiger Unternehmen“, erklärte BMW zur Begründung seiner Klage. „Es ist wichtig, einen Handelskonflikt zu vermeiden, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt“, teilte das Unternehmen mit. BMW macht derzeit das insgesamt herausfordernde wirtschaftliche Umfeld zu schaffen. Der Autobauer verkündete zuletzt, dass im abgelaufenen Jahr die Ebit-Marge voraussichtlich lediglich am untere Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 6 bis 7 % landen wird. Die Inflation sowie höhere Fixkosten durch den Abbau von Lagerbeständen hätten das Ergebnis gedrückt. Zusätzlich haben Rückstellungen im Zusammenhang mit den Geschäften in China und Großbritannien belastet.

Mercedes-Benz klagt derweil gemeinsam mit seinem Partner Geely gegen die Strafzölle. Das Joint-Venture der beiden Unternehmen produziert den elektrischen Smart, unter anderem für den europäischen Markt, in China.

Die EU-Strafzölle auf Elektroauto-Importe aus China stellen vor allem deutsche Autokonzerne vor große Herausforderungen. Hersteller wie BMW oder Mercedes-Benz, die einige ihrer E-Modelle in China produzieren, müssen nun mit deutlich höheren Kosten rechnen.