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Boeing kauft sich aus Prozess

New York – Das US-Justizministerium hat mit dem Flugzeugbauer eine Vereinbarung getroffen, mit der eine strafrechtliche Verfolgung wegen der Abstürze zweier 737 MAX-Maschinen gegen Zahlung von 1,1 Mrd. $ vermieden wird. Allerdings muss ein Bundesrichter die Vereinbarung noch genehmigen, wie aus einer Eingabe an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Der Deal sieht vor, dass das Unternehmen 455 Mio. $ in die Stärkung seiner Compliance-, Sicherheits- und Qualitätsprogramme investiert. Boeing soll außerdem 444,5 Mio. $ an die Familien der Opfer des Flugzeugabsturzes zahlen. Hinzu kommt noch eine Geldstrafe in Höhe von 487,2 Mio. $, von der die Hälfte im Rahmen einer früheren Vereinbarung im Jahr 2021 bereits geleistet wurde. Die neue Vereinbarung bedeutet, dass Boeing einen Prozess vermeidet, der eigentlich am 23. Juni im Zusammenhang mit den beiden Abstürzen, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen, beginnen sollte. Vorraussetzung des Delas war auch, dass der Flugzeugbauer sein Anti-Betrugs- und Ethikprogramm weiter verbessern, einen unabhängigen Compliance-Berater beauftragen, weitere Schritte zu empfehlen und der Regierung Bericht zu erstattet. Zudem hat Boeing eingestanden, die Tätigkeit der Aircraft Evaluation Group bei der Aufsichtsbehörde FAA behindert zu haben.

Die Zahlung ist wie ein Befreiungsschlag für die geprügelte Boeing-Aktie. Ob dies ethisch jedoch vertretbar ist, steht auf einem anderen Blatt. Angesichts der jedoch nach wie vor unsicheren Zoll-Lage bleibt man bei Boeing trotz Rally vorerst auf Abstand; (B).