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Börsen unter Druck

Ölpreise ziehen weiter an

Der dt. Leitindex setzt angesichts der weiter steigenden Energiepreise und des Ukraine-Kriegs seine Talfahrt zunächst fort. Zuletzt sackte der DAX bis unter 13.000 Punkte und hat damit seit seinem Höchststand Anfang des Jahres mehr als 20 % eingebüßt. Die Aussicht auf ein mögliches Verbot von Ölimporten aus Russland drückt zusätzlich auf die Stimmung. Auch die Leitindizes an der Wall Street konnten bisher keinen Boden gutmachen. Der Dow Jones rutschte zu Handelsbeginn um weitere 2,4 % ab. Der S&P 500 verlor mehr als 3 % und die Technologiebörse Nasdaq büßte 3,8 % ein. 

Boeing hat angekündigt, kein Titan mehr aus Russland zu beziehen. Der US-Flugzeugbauer habe sein Versorgernetz in den vergangenen Jahren breiter aufgestellt und sei ausreichend mit dem für den Flugzeugbau wichtigen Leichtmetall versorgt, teilte das Unternehmen mit. In der vergangenen Woche hatte der Konzern bereits bekannt gegeben, wegen des Kriegs gegen die Ukraine und westlichen Sanktionen seine Geschäfte mit russischen Fluggesellschaften auszusetzen.

Der japanische Autobauer Nissan hat mitgeteilt, seine Produktion in Russland zu stoppen. Als Grund nannte der Konzern logistische Probleme. Exporte nach Russland hatte das Unternehmen bereits gestoppt. 

Shell hat angekündigt, aufgrund der angespannten Marktlage, den Verkauf von Heizöl, Diesel und anderer Produkte an einige Großkunden einzuschränken. Medienberichten zufolge seien "massive Verwerfungen und Verknappungen auf den Energiemärkten" infolge des Kriegsausbruchs der Grund. Konkret soll der sogenannte Spotverkauf eingeschränkt werden, also der Verkauf ohne vorherige Vereinbarung.

Der Energiekonzern Uniper macht einen Haken hinter Nord Stream 2 und wird daher eine Wertminderung seiner Darlehen an die Nord Stream 2 AG in Höhe von 987 Mio. € vornehmen. Die Düsseldorfer werden zusätzlich keine neuen Investitionen in Russland tätigen und auch an die russische Kraftwerkstochter Unipro würden vorerst keine Mittel mehr überwiesen.