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Börsenbericht – Achterbahnfahrt geht weiter

Das Auf und Ab an der Börse scheint auch heute zunächst weiterzugehen. Nach einem Absturz zu Wochenbeginn setzte der DAX zuletzt zu einer Gegenbewegung an, die zuletzt jedoch wieder gestoppt wurde. Das die Anleger weiterhin unsicher sind, zeigt auch das Kursminus der Wall Street. Der Dow Jones schloss zur Wochenmitte 0,6 % leichter und der S&P 500 gab 0,8 % nach. Die Technologiebörse Nasdaq büßte sogar 1 % ein. Nach anfänglichen Gewinnen gaben die Leitindizes im Handelsverlauf wieder nach. Alle Augen sind nun auf die nächsten Konjunkturdaten gerichtet, um mehr Klarheit über die Aussichten für die Wirtschaft zu gewinnen. Ein überraschend langsamer Stellenaufbau und eine steigende Arbeitslosigkeit in den USA im Juli schürten zuletzt Ängste vor einem Einbruch der größten Wirtschaft der Welt. 

Am Rohstoffmarkt kletterten die Ölpreise den dritten Tag in Folge nach oben. Der Nahe Osten bereitet sich nach der Tötung hochrangiger Mitglieder der militanten Gruppen Hamas und Hisbollah in der vergangenen Woche auf eine mögliche neue Angriffswelle durch den Iran und seine Verbündeten vor. Zudem zeigten US-Daten einen Rückgang der Rohöllagerbestände, was die Preise zusätzlich anschob.

Großaufträge für Softwarelizenzen sowie die anhaltend hohe Nachfrage nach Elektrifizierung haben Siemens in den vergangenen Monaten angeschoben. "Das industrielle Automatisierungsgeschäft bleibt allerdings weiterhin herausfordernd", so CEO Robert Busch. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 5 % auf 18,9 Mrd. €. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft legte um 11 % zu auf 3 Mrd. €.

Der Versicherer Allianz stockt sein Aktienrückkaufprogramm in diesem Jahr auf 1,5 Mrd. € auf. Der Konzern will von Mitte August bis Jahresende eigene Aktien für weitere 500 Mio. € erwerben. Den im Februar angekündigten Rückkauf über 1 Mrd. € wurde bereits vor zwei Wochen ausgeschöpft, zu einem Durchschnittspreis von 263,75 €. Damit erreichen die Rückkäufe 2024 das Niveau des Vorjahres. Das Unternehmen hat im 2. Quartal den Gewinn weiter gesteigert. Das operative Ergebnis sei um 4 % auf 3,93 Mrd. € geklettert. 

Gestützt auf ein robustes Kundenwachstum hat die Dt. Telekom Umsatz und Gewinn im Q2 erneut gesteigert. Außerdem hoben die Bonner ihre Jahresziele für den Barmittel-Zufluss leicht an. Der Konzernumsatz stieg um 4,3 % auf 28,4 Mrd. € und der bereinigte operative Gewinn um 7,8 % auf 10,8 Mrd. €. Im Europa-Geschäft sei das Betriebsergebnis mit einem Plus von 8,9 % so hoch ausgefallen wie noch nie in der Firmengeschichte.

Ströer stellt sich im Bereich Außenwerbung auf ein langsameres Wachstum ein als zuletzt. Für das 3. Quartal rechnet der Vorstand in diesem Segment mit einem Plus von rund 10 %. Der Teilbereich mit digitaler Außenwerbung dürfte dagegen um mehr als ein Fünftel zulegen. Auf Konzernebene kletterte der Erlös im 2. Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12,5 % auf knapp 512 Mio. €.

Kurz nachdem Infineon den Abbau oder die Verlagerung von insgesamt 2.800 Jobs angekündigt hat, will der Chiphersteller eine neue Fabrik in Malaysia eröffnen. Die ersten Produkte des Werks in Kulim sollen im Herbst an die Kunden gehen. Bis Ende 2026 oder Anfang 2027 soll die erste Phase, in die Infineon 2 Mrd. € investiert, komplett hochgefahren sein. In der neuen Fabrik setzt Infineon auf Siliziumkarbid als Grundstoff seiner Halbleiter.

Das Novartis-Mittel Fabhalta hat die FDA-Zulassung für die Reduktion der Proteinurie bei Patienten mit Immunoglobulin A-Nephropathie (IgAN) erhalten, die dem Risiko eines schnellen Voranschreitens der Krankheit ausgesetzt sind. Bei knapp einem Drittel der an Proteinurie leidenden Patienten besteht die Gefahr, dass sie innerhalb von 10 Jahren ein Nierenversagen erleiden und dadurch eine Transplantation benötigen oder auf Dialyse angewiesen sind.

Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs beschert dem Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet einen Neukundenschub. Wegen gestiegener Marketingausgaben seien der operative Gewinn und der Barmittel-Zufluss jedoch zurückgegangen, teilte der Konzern mit. "Die Ergebnisse des 1. Halbjahres spiegeln die Erwartungen für das 'Jahr des Übergangs' wider." An seinen Gesamtjahreszielen hielt das Unternehmen fest. Es peile einen operativen Gewinn zwischen 495 und 515 Mio. € sowie einen Barmittel-Zufluss von 260 bis 280 Mio. € an. 

Aufgrund der Schwäche des klassischen TV-Geschäfts muss der Medienkonzern Warner Bros. Discovery Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen. Warner schrieb auf seine TV-Sender wie CNN und Discovery 9,1 Mrd. $ ab. Vor allem in den USA sinken schon lange die Werbeeinnahmen im linearen TV, unter anderem weil Zuschauer aus dem Kabelfernsehen zum Streaming abwandern. Warner hatte zudem jüngst lukrative Senderechte für die US-Basketball-Liga NBA verloren. Im Segment Streaming stieg die Zahl der Kunden binnen 3 Monaten indes um 3,6 Mio.