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Börsenbericht – Anleger bleiben nervös

Trotz starker Vorgaben von der Wall Street tauten sich Anleger hierzulande kaum aus der Deckung. Immerhin startete der DAX mit einer leichten Erholung in die neue Börsenwoche – nun muss sich zeigen, ob diese nachhaltig und ausbaufähig ist. Die Nervosität hält jedoch weiter an und Anleger fürchten weiterhin das Platzen der KI-Blase. Für einen weiteren Stimmungsdämpfer sorgte auch die anhaltende Schwäche der deutschen Konjunktur. Mit Blick auf den gestern veröffentlichten ifo-Geschäftsklimaindex kann von Optimismus mit Blick auf das Jahr 2026 kaum die Rede sein. Der europäische Automarkt legte im Oktober bereits das vierte Mal in Folge zu. Die Neuzulassungen legten um 5,8 % zu im Vergleich zum Vorjahr. Wie der Branchenverband ACEA mitteilte ergibt sich damit seit Jahresbeginn ein Plus von 1,4 %. Auch der Elektroauto-Absatz stieg von Januar bis Oktober. Inzwischen kommen batterieelektrische Fahrzeuge auf einen Marktanteil von 16,4 % und liegen damit an dritter Stelle nach Hybridautos mit gut einem Drittel Marktanteil und Benzinfahrzeugen mit gut einem Viertel. In den USA setzte sich indes die Zuversicht auf eine baldig weitere Leitzinssenkung durch. Vor allem die Technologiewerte profitierten von der Hoffnung. Sowohl der Fed-Gouverneur Christopher Waller als auch die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, hatten Unterstützung für eine Zinssenkung im Dezember signalisiert. Bisher überwog die Skepsis. An der Wall Street hatte der Dow Jones mit einem Plus von 0,4 % bei 46.448 Punkten den Handelstag beendet. Der   S&P 500 gewann 1,6 % auf 6.705 Zähler, und die Technologiebörse Nasdaq zog um 2,7 % auf 22.872 Stellen an. 

Novartis hat in den USA die Zulassung für seine Gentherapie Itvisma zur Behandlung einer seltenen Muskelerkrankung erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe das Mittel genehmigt, teilte der Schweizer Pharmakonzern mit. Die Therapie sei für Patienten ab einem Alter von zwei Jahren mit spinaler Muskelatrophie (SMA) zugelassen, bei denen eine Mutation im sogenannten Survival-Motor-Neuron-1-Gen (SMN1) nachgewiesen wurde. Dem Unternehmen zufolge bekämpft das Mittel die genetische Ursache der Krankheit mit einer einmaligen Dosis, die nicht an Alter oder Körpergewicht angepasst werden muss. 

Der Elektroautobauer Tesla ist wegen mutmaßlicher Patentverletzungen in Zusammenhang mit Robotiksystemen für selbstfahrende Fahrzeuge verklagt worden. Das Unternehmen Perrone Robotics erläuterte in seiner Klage bei dem Bundesgericht im US-Bundesstaat Virginia, dass Firmengründer Paul Perrone ein allgemeines Robotik-Betriebssystem entwickelt habe. Die Anwendungen dieses Systems könnten für einzelne Roboter und automatisierte Geräte konfiguriert werden. Dies löse das früher erhebliche Problem, dass für jedes Fahrzeug spezifische Hardware und Software benötigt wurde.

Der Online-Riese Amazon will mit einer Investition von bis zu 50 Mrd. $ seine Kapazitäten für Künstliche Intelligenz (KI) und Supercomputing für US-Regierungskunden ausbauen. Es wäre eines der größten Investitionsprojekte in Cloud-Infrastruktur für den öffentlichen Sektor. Das Projekt soll 2026 starten. Durch neue Rechenzentren sollen fast 1,3 Gigawatt an neuen Kapazitäten für KI und Hochleistungsrechnen in speziellen Cloud-Bereichen der Amazon-Tochter AWS geschaffen werden.