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Börsenbericht – Anleger zurückhaltend

Der DAX ist zum Wochenauftakt mit wenig Bewegung in den Handel gestartet. In der Vorwoche hatte der dt. Leitindex erstmals seit Mitte November die Marke von 24.000 Punkten zurückerobert und sich damit von seinem jüngsten Zwischentief gelöst. Rückenwind kam unter anderem von den Konjunkturdaten im Oktober. Die Unternehmen aus den Bereichen Bau, Energieversorger und Industrie steigerte ihre Produktion gegenüber dem Vormonat um 1,8 %, vor allem dank eines deutlichen Anstiegs im Baugewerbe. Im Dreimonatsvergleich bleibt das Bild jedoch verhalten. Von August bis Oktober lag die Produktion insgesamt 1,5 % unter dem vorherigen Zeitraum. Zudem steht in dieser Woche die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend im Mittelpunkt. Anleger setzen auf sinkende Leitzinsen, die den Aktienmärkten zusätzlichen Rückenwind verleihen und eine mögliche Jahresendrally einleiten könnten. Marktbeobachter mahnen jedoch zur Vorsicht. Eine mögliche Zinssenkung der Fed ist bereits im Markt eingepreist und könnte daher eher Gewinnmitnahmen auslösen als neue Impulse setzen. Außerdem zeigt sich, dass Anleger bei steigenden Kursen zunehmend zurückhaltend agieren. Größere Risiken möchte derzeit kaum jemand eingehen. Trotzdem zeigte sich die Wall Street vor dem Wochenende optimistisch. Der Dow Jones gewann 0,2 % auf 47.954 Punkte, der S&P 500 legte ebenfalls um 0,2 % zu und die Nasdaq verbesserte sich um 0,3 %.

Die Versorgeraktien Eon und RWE haben am Montag leicht zugelegt, nachdem die Bank of America beide Werte kommentiert hatte. RWE stuft die Bank als eine ihrer „Top 25 Aktien für 2026“ ein. Der Konzern sei ideal positioniert, von KI-getriebenem Strombedarf und wachsender Nachfrage nach flexibler Energieversorgung zu profitieren. 

Die Bayer-Aktie führt den DAX nach einer positiven Analystenempfehlung an. Bereits in der Vorwoche standen die Titel im Mittelpunkt, nachdem bekannt wurde, dass die US-Regierung Bayers dritten Versuch unterstützt, den Glyphosat-Rechtsstreit vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. Der Konflikt um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel hat dem Konzern bereits Milliarden gekostet.

Die Aktie von TKMS verzeichnete Kursgewinne. Der Marineschiffbauer profitierte von einem deutlich gewachsenen Auftragsbestand, der sich im Geschäftsjahr 2024/25 um mehr als die Hälfte erhöht hat.

Worthington Steel führt Gespräche über eine mögliche Übernahme von Klöckner & Co. Zwar hat die Übernahmespekulation dem Aktienkurs spürbaren Rückenwind verliehen, dennoch liegt der Kurs weiterhin klar unter früheren Höchstständen. Für 2025 stellt der Stahlhändler jedoch leichte Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht.

L’Oréal erhöht seine Beteiligung am Schweizer Hautpflegespezialisten Galderma von 10 auf 20 % und übernimmt die zusätzlichen Anteile von einem EQT-geführten Konsortium, wobei der Kaufpreis vertraulich bleibt. Der Konzern sieht sich mit der Ausweitung der Partnerschaft bestätigt und erwartet den Abschluss der Transaktion im 1. Quartal 2026. Weitere Aufstockungen sind jedoch nicht vorgesehen.

IBM verhandelt laut Insiderkreisen über eine mögliche Übernahme von Confluent für rund 11 Mrd. $, wobei ein Scheitern nicht ausgeschlossen ist. Der Deal würde IBMs Fokus auf KI stärken, da Confluent mit seinen Echtzeit-Datenlösungen stark vom aktuellen KI-Boom profitiert und eine der größten Akquisitionen des Konzerns seit Jahren wäre.