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Börsenbericht – Autoaktien belasten

Eine Reihe schlechter Meldungen aus der Automobilbranche hat die Leitindizes hierzulande belastet und für Kursverluste gesorgt. Nachdem bereits VW unter Druck geriet musste auch BMW zuletzt seine Prognose zurücknehmen und sorgte damit für Kursverluste – auch im DAX. Nachdem der dt. Leitindex gestern zunächst einige Punkte gutmachen konnte, entfernte er sich allerdings weiter von der runden Marke von 19.000 Punkten. Die knapp oberhalb von 18.300 Punkten verlaufende 50-Tage-Linie sollte nun im Blick gehalten werden. Von der Wall Street kommen derweil durchwachsene Vorgaben für die heimische Börse: Der Dow Jones verbuchte leichte Verluste, während sich die Technologiebörse Nasdaq zunächst im frühen Handel knapp im Plus behaupten konnte. Nach dem US-Arbeitsmarktbericht der vergangene Woche vorgestellt wurde, flammten die Rezessionsängste am Markt wieder auf. Entsprechend wuchsen auch die Unsicherheiten über das Ausmaß der Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. 

Apple hat den jahrelangen juristischen Kampf um milliardenschwere Steuernachlässe in Irland verloren. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat geurteilt, dass der US-Konzern insgesamt 13 Mrd. € an Steuerermäßigungen als unzulässige Beihilfen an Irland zurückzahlen muss. Der Gerichtshof kassierte damit das Urteil einer Vorinstanz und stellte sich hinter die Position der EU-Kommission. Apple äußerte sich enttäuscht. Der Technologiekonzern Apple geht infolge des Urteils von einem Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr von "bis zu 10 Mrd. $" aus. In einem zweiten Verfahren musste auch der US-Techriese Google vor dem Gericht in Luxemburg eine Niederlage hinnehmen.

Der Münchener Autobauer BMW hat überraschend seinen Geschäftsausblick gesenkt. In diesem Jahr dürfte die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft nur noch zwischen 6 und 7 % landen, teilte der DAX-Konzern mit. Bisher standen 8 bis 10 % im Plan. Grund seien Kosten für einen Rückruf von 1,5 Mio. Autos im Zusammenhang mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental sowie eine Auslieferungssperre für viele Autos, aber auch das schwache Geschäft in China.

Der VW-Konzern hat die seit Jahrzehnten bestehende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Damit sind Kündigungen ab Juli 2025 möglich. Nach Ansicht des früheren Porsche-Chefs und VW-Aufsichtsrats Wendelin Wiedeking kommen die Wolfsburger um harte Einschnitte nicht herum. "VW täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen", sagte Wiedeking in einem Interview. "Es waren immer schon zu viele Leute an Bord."

Die Commerzbank teilte jüngst mit, dass ihr Vorstandsvorsitzender Manfred Knof seinen bis Ende Dezember 2025 laufenden Vertrag erfüllen, diesen aber nicht mehr verlängern wird. Der Aufsichtsrat will umgehend mit der Suche nach einem Nachfolger starten. Kurz darauf teilte der Bund mit, dass er mit der Veräußerung eines Aktienpakets an der Commerzbank beginne. Sein Anteil an der Bank sinke dann von rund 16,5 auf 12,0 %.

Die DHL Group profitierte zuletzt von einer positiven Analysteneinschätzung. JP Morgan hat den Titel mit "Overweight" wieder aufgenommen.

Auch Aroundtown profitierte von einer Hochstufung. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat den Gewerbeimmobilien-Spezialisten auf "Buy" hochgestuft.

Ein externer Sanierungsfachmann soll die Restrukturierung von BayWa leiten. Der Unternehmensberater Michael Baur von Alixpartners werde dem Vorstand als "Chief Restructuring Officer" zur Seite gestellt, teilte das noch im SDAX notierte Unternehmen mit. BayWa leidet unter einem Schuldenberg von mehr als 5 Mrd. € und der schwachen Weltkonjunktur. Mitte August hatten Gläubigerbanken und Hauptaktionäre den Konzern mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über 0,5 Mrd. € gestützt. Ein längerfristiger Sanierungsplan jedoch steht noch aus.   

Angesichts des anhaltend schwierigen Marktumfelds rechnet Goldman Sachs im 3. Quartal mit sinkenden Handelseinnahmen. 

Nach einer Entscheidung der EU-Kommission müssen der Flughafen Frankfurt-Hahn und die irische Fluggesellschaft Ryanair wegen Wettbewerbsverzerrung 15 Mio. € Staatshilfen zurückzahlen. Bei Ryanair selbst geht es um 13 bis 14 Mio. €, wie die Kommission mitteilte.