Gut aufgenommene Quartalszahlen der Tech-Riesen Meta und Microsoft dürften dem DAX zu einem positiven Handelsstart verhelfen. Aber auch hierzulande geht die Berichtssaison weiter und dürfte für Kursausschläge sorgen. Zur Wochenmitte konnte der dt. Leitindex ein kleines Plus verbuchen. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hatten sich Anleger zunävhst bedeckt gehalten. Immerhin konnten die Quartalsergebnisse von Meta und Microsoft überzeugen – insbesondere mit Blick auf das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI). Die Entscheidung der Fed sorgte indes für leicht Enttäuschung bei den Anlegern. Dass die amerikanischen Währungshüter den Leitzins in dieser Sitzung unangetastet lassen, war am Markt erwartet worden – allerdings wird inzwischen auch nicht mehr mit einer Zinssnekung im September gerechnet. Sollten die kommenden Arbeitsmarktberichte weiterhin solide bleiben, dürfte eine Zinssenkung im September immer unwahrscheinlicher werden. Auf diese hatte US-Präsident Donald Trump immer wieder gedrängt. Damit dürfte der Streit zwischen Trump und Fed-Chef Jerome Powell weiter gehen. An der Wall Street reagierten Anleger enttäuscht auf die Aussichten – die Verluste hielten sich letztlich jedoch in Grenzen: Der Dow Jones schloss 0,4 % leichter und der S&P 500 setzte um 0,1 % zurück. Die Technologiebörse Nasdaq konnte indes um 0,2 % vorfahren. Auch der DAX legte zwischenzeitig weiter zu, die Gewinne hielten isch jedoch in Grenzen. Vor allem die zwischnzeitig von einigen Unternehmen bekanntgegebenen Prognosekürzungen aufgrund des Zoll-Konflikts zwischen den USA und der EU sorgt für Zurückhaltung. Auch wenn es einen Zoll-Deal gibt, ist die Erkenntnis inzwischen, dass gerade auch die deutschen Unternehmen die Verlierer des Deals sind. Zudem stehen im Tagesverlauf die deutschen Inflationsdaten an.
Schwierige Geschäfte in China und die US-Zölle haben, wie zuletzt auch von VW und Mercedes-Benz bekannt gegeben, auch bei BMW für einen Gewinneinbruch im 1. Halbjahr 2025 gesorgt. Nach Steuern brach der Gewinn um 29 % ein. Trotz des Gewinnrückgangs hält der Autobauer, im Gegensatz zu teilen der Knkurrenz, an seinen Jahreszielen fest.
"Neben Preisanpassungen hat vor allem unser striktes Kostenmanagement im 2. Quartal Wirkung gezeigt", so Heidelberg Materials-CEO Dominik von Achten. Der Baustoffkonzern profitierte vo allem vom Wachstum in den Regionen Afrika-Mittelmeerraum-Westasien. In anderen Bereichen schwächelte die Nachfrage hingegen. Die Ziele für das Gesamtjahr 2025 bestätigte das im Dax notierte Unternehmen. Im Q2 kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 % auf knapp 5,7 Mrd. €. Das um Sondereffekte bereinigte Ebit legte um fast 8 % auf gut 1 Mrd. € zu. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand weiterhin ein operatives Ergebnis zwischen 3,25 und 3,55 Mrd. € an.
Eine starke Ticketnachfrage und geringere Treibstoffkosten stimmen die Lufthansa trotz der turbulenten Weltwirtschaft optimistisch für das laufende Jahr. Das bereinigte Ebit soll den Vorjahreswert von 1,6 Mrd. € wie geplant deutlich übertreffen. Daran ändert auch ein verstärkter Trend zu Kurzfrist-Buchungen nichts. Im zweiten Quartal stieg der bereinigte operative Gewinn um 27 % auf 871 Mio. €, nachdem ein Jahr zuvor Streiks das Ergebnis belastet hatten. Unter dem Strich verdiente die Lufthansa sogar gut 1 Mrd. € und damit gut doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Dazu trugen neben dem laufenden Geschäft der Wechselkurs zum US-Dollar und eine Steuerrückzahlung bei.
Weiterhin florierende Verkäufe mit seinem Kassenschlager Dupixent und ein starkes US-Geschäft haben dem Arzneimittelhersteller Sanofi im 2. Jahresviertel Rückenwind beschert. Der Umsatz der Franzosen kletterte um 6 % auf knapp 10 Mrd. €, weshalb Konzernchef Paul Hudson nun für 2025 merh erwartet. Unter dem Strich schwoll der Gewinn mit fast 4 Mrd. € auf rund das Dreieinhalbfache an – dies verdankte Sanofi allerdings einem Milliardengewinn aus dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an seinem Consumer-Health-Geschäft Opella. Auf Jahressicht wird nun das obere Ende der bisherigen Zielspanne anvisiert. Die Erlöse zu konstanten Wechselkursen sollen im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Im vergangenen Jahresviertel lag das währungsbereinigte Plus bei 10,1 %.
SAP Schneider-Neureither hat im 2. Quartal ein Umsatzplus von 17 % auf 72,3 Mio. € eingefahren. Negative Währungs- und Einmaleffekte haben das Ebitda indes auf 9,5 (11,1) Mio. € gedrückt. Auch der Gewinn ging auf 3,8 Mio. € zurück.
Mit einem Rekordauftragsbestand in Höhe von 300 Mio. € beendet Steyr Motors das 1. Halbjahr. Der Umsatz kletterte um 17,1 % auf 23,1 Mio. € und das Ebit erreichte 3,4 Mio. €. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden nochmals bekräftigt.
Der Lkw- und Zugbremsenspezialist Knorr-Bremse hat seine Umsatzerwartung für das laufende Jahr gesenkt. Dabei belasteten die Folgen des starken Euro, teilte das MDAX-Unternehmen mit. Im 2. Quartal stagnierte der Umsatz bei rund 2 Mrd. €. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern verbesserte sich hingegen um 4 % auf 262 Mio. €. Der Auftragseingang war leicht rückläufig. Im 1. Halbjahr konnte das Zuggeschäft zulegen, während die Lkw-Sparte unter einem schwachen Marktumfeld in Nordamerika litt. Das Nachmarktgeschäft entwickelte sich den Angaben zufolge weiter robust.
Der von der Berlusconi-Holding umworbene Medienkonzern ProSiebenSat.1 hält trotz eines abermals schwachen Quartals an seinen Zielen für das laufende Jahr fest. Im Q2 sackte der Erlös um 7 % ab. Bereinigt um Währungseffekte und Portfoliomaßnahmen habe der Umsatzrückgang 3 % betragen. Der operative Gewinn fiel um 40 % auf 55 Mio. €. Neben dem schwachen TV-Werbemarkt war die Dekonsolidierung der Vergleichsplattform Verivox verantwortlich für den Rückgang.